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LiLA liefert mit “Hey Ana” eine Popnummer, die unter die Haut geht

Lisa Photojournalist , Social Media

Newcomerin LiLA liefert mit “Hey Ana” eine Popnummer, die unter die Haut geht: Im Song erinnert sich LiLA an ihre Essstörung, die ihr im Nachhinein vorkommt wie eine toxische Beziehung. Jahre voller Schmerz und das Gefühl von Nicht-genug-sein-können verpackt die Wahlberlinerin in ihre neue Elektropop-Single. Eine EP ist noch für dieses Jahr geplant.

“Im Wort Magersucht steckt glaube ich nicht umsonst das Wort ‘Sucht’. Ich war süchtig nach dem Erfolg auf der Waage. Süchtig nach Gewichtsverlust und süchtig nach dem ambivalenten Gefühl, das ich quasi andauernd hatte. In manchen Momenten wusste ich, dass das Quatsch ist, was ich hier gerade mache. In anderen Augenblicken war das gute Gefühl aber einfach so stark, dass es sich total richtig angefühlt hat, einfach nichts zu essen.”

Wo wir bereits tiefgehende Texte von der Berliner Songwriterin gewöhnt sind, geht “Hey Ana” noch einmal etwas tiefer. Geringes Selbstwert- und Körpergefühl und die damit verbundenen schmerzhaften Jahre hat die Wahlberlinerin in ihrem neuen Song verarbeitet. “Hey Ana” personifiziert ihre hinter sich gelassene Essstörung wie eine beste Freundin. Dass diese Freundschaft jedoch nicht positiv geprägt ist, wird bereits nach den ersten Zeilen klar.

Ana ist der “Spitzname” für Anorexie (Magersucht). Bis heute wissen nur enge Freunde von LiLAs Erkrankung:

“Ich glaube nicht mal meine Eltern wissen, dass es mir eine Zeit lang wirklich schlecht ging. Ich konnte die Essstörung immer gut verbergen, da ich nie lebensgefährlich dünn war. Ich habe mich zwanghaft gewogen, nur eine Packung Gummibärchen am Tag gegessen & zuckerfreie Limos getrunken, um meinem Körper vorzugaukeln ich würde ihm genug Kalorien zuführen. Ich hab mich gut gefühlt wenn die Waage die richtige Zahl gezeigt hat. Körpergefühl war ein Fremdwort und das, obwohl ich fast jeden Tag 3h Sport gemacht habe.”

Seit einigen Jahren ist Essen kein großes Thema mehr für die Sängerin. Jedoch bleibt das Gefühl, die Krankheit könnte jeden Moment wieder vor der Tür stehen. So entsteht der Titel am Weihnachtsmorgen 2020. “Hey Ana” ähnelt vom Sound der erste Single der Newcomerin: Salz. Düstere Klänge und kraftvolle Drums weisen den Weg für gezielt gesetzte Synthesizer und LiLAs poppige Stimme, die mit gewohnter Power über der Produktion schwebt.

Das Video schießt ein kleines Team corona-konform in den Räumlichkeiten des Hotel Oderberger in Berlin. Mit ungewöhnlichen Mitteln, wie Backpapier vor den Fenstern und einer ordentlichen Portion Nebel, gelingt es LiLA & Marcel Brell die düstere Atmosphäre des Songs einzufangen. Erfahrung, Musikalität und Fingerspitzengefühl werden die treibenden Kräfte des Clips. Im Mittelpunkt stehen aber vor allem die verschiedenen portraitierten Essstörungen.

Zum Portfolio des Regisseurs und Videografen Marcel Brell gehören neben internationalen Acts wie Anastacia & Natasha Bedingfield unter anderem Musikvideos für Jeanette Biedermann, EULE & Alin Coen. “Hey Ana” ist die zweite Singleauskopplung aus LiLAs noch dieses Jahr erscheinenden EP.

Quelle: Die4MA

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