Kalaska

HIGH:FIV5 INTERVIEW mit KALASKA

 

KALASKA ist im Jahr 2020 eine wohltuende Antwort auf den allgegenwärtigen Plastikmüll, der mittlerweile nicht nur unsere Ozeane, sondern auch das Musikbusiness überschwemmt. In Zeiten von Cloudrap, Autotune, verkleideten und maskierten Kunstfiguren, voller Fake – News und „Was kostet dein Outfit“ Clips auf YouTube setzen die drei Jungs nämlich vor allem auf zwei Dinge: Ehrlichkeit und Authentizität.

Wir haben uns mit den Jungs von Kalaska in Kontakt gesetzt und mit ihnen ein kurzes und knackiges Interview geführt!

 

Michi: Servus, das ist der Markus, ich bin der Michi. Wir sind von „KALASKA“, einer Band aus Bayern und wir spielen „Kalternative“.

R:A: WAS WÜRDET IHR EINER PERSON, DIE VON EURER BAND NOCH NIE GEHÖRT HAT, ÜBER EURE MUSIK ERZÄHLEN, DAMIT SIE AUF JEDEN FALL REINHÖRT?

Markus: Ich denk, dass in unserer Musik sich jeder beheimatet fühlen kann, der ein bisschen im Indie-, Pop-, Rockbereich unterwegs ist. Und mit Sicherheit auch für jeden was bietet, der gerne Gitarre spielt oder gerne Musik, die von Gitarren getragen wird, hört. Und nichtsdestotrotz sind wir auch sehr offen um uns auch neuen Klangspektren zu öffnen.  Wir versuchen einfach in dem großen Schrank von Schubladen uns nicht einfach eine rauszunehmen und uns reinzulegen, sondern vielleicht unsere eigene ein bisschen reinzuschieben. Und darum haben wir uns ganz bewusst den Namen „Kalternativ“ genommen, der vielleicht ein bisschen Heimat bietet für viele musikalische Parts aus Richtungen, die sich zusammenfinden. Und das Schöne ist einfach, dass es am Ende ein klangliches Bild ergibt, was für uns dann unser „Kalternative“ ist.

FRÜHER WAR EUER NAME “PAINCAKE”, NUN HEIßT  IHR “KALASKA”. WAS BEDEUTET DIESER NAME?

Michi: Kalaska ist für uns ein sehr großes, starkes und ästhetisches Wort. Größe, Stärke und Ästhetik machen wir auch in unserer Mukke. Also wir haben Bock unser Musik so klingen zu lassen, dass es dann ästhetisch, groß und stark ist. Kalaska bedeutet für uns aber auch Freiheit und Weite. Und ist ja eigentlich genau so unser Ding. Das machen auf was wir Bock haben und frei zu sein.

R:A: GAB ES NEBEN DER NAMENSÄNDERUNG NOCH WEITERE VERÄNDERUNGEN IN DER BAND?

Michi: Es hat sich im Prinzip alles geändert. Von vorne bis hinten.

Markus: Man kann es glaub ich gut beschreiben mit einem sehr langen fortwährenden Wandel, den wir so durchgemacht haben. Von einer Band oder drei Jungs, die in einer ganz langen Findungsphase steckten. Wir haben uns in der Band auch personell mal kurz verändert gehabt, aber sind coolerweise wieder darauf zurückgekommen zu dem wie wir angefangen haben. Wir sind zur Base zurückgekehrt und haben dann nicht einfach das genommen und weitergemacht, sondern uns stetig weiterentwickelt. Also wir haben uns für uns selbst weiterentwickelt und unser Musik gewaltig verändert und weiterentwickelt. Ich denke die größte personelle Änderung hat nicht bei uns drein stattgefunden, sondern hauptsächlich um uns herum. Mittlerweile haben wir ja schönerweise ein Team aus 16 Personen haben, die hinter uns stehen und zu jeder Tages- und Nachtzeit genau da unterstützen wo wir die Hilfe halt nötig haben, weil auch wir früher oder später an unsere Grenzen kommen. Die Band an sich ist jetzt nicht mehr 3 sondern 19. Es gibt kein „die“ und „wir“ mehr, sondern nur noch ein WIR. Und das ist glaub ich die schönste Weiterentwicklung, die es in den Jahren so gab.

R:A: IHR BESCHREIBT EUCH ALS EHRLICH UND AUTHENTISCH, DINGE DIE MAN OFT NUR KÜNSTLICH IN SOCIAL MEDIA VORFINDET. IST SOCIAL MEDIA FÜR EUCH EHER FLUCH ODER SEGEN?

Michi: Ehrlich und authentisch: Wir sind halt so wie wir sind. Jetzt sitzen wir halt hier auf der Treppe vor dem Basecamp, vor unserem Haus und chillen halt hier und sprechen über unser Ding. Und klar, ist jetzt nicht Hi-Fi, aber das muss es ja auch nicht sein. Wir wollen ja zeigen wie wir sind. Warum sollten wir das dann schöner machen oder wie es auf Social Media ganz oft passiert Tatsachen einfach schönreden? Wir finden es geil wie es ist und wir fühlen uns so wohl, warum sollten wir uns dann verstellen?

Markus: Schön ist glaube ich auch, dass Menschen oder Leute…Wir möchten den Leuten einfach was bieten, wo sie wissen das wir es wirklich so meinen. Man muss bei uns nicht auf die Social Media Plattformen gehen und erstmal überlegen „Was kann ich denen jetzt eigentlich glauben?“ Das kommt aus uns einfach so raus wie wir reden, Fotos machen und die Videos machen. Und das ist superschön, weil wir da so mit den Leuten können und wir mit den Leuten, wie wir als Menschen einfach sind. Wir sind ja keine Kunstfiguren. Darum ist für uns Social Media – oder zumindest aus meiner Sicht – mehr Segen als Fluch. Ich glaube wenn man zurückdenkt wo es Social Media noch nicht gab, dann hätten wir in dem Stadium wo wir jetzt sind, viel weniger Möglichkeiten uns genau so zu präsentieren und den Leuten zu geben was wir ihnen geben wollen. Oder unseren Fans zu geben was sie, erstens von uns erwarten und was wir ihnen geben möchten. Auf der anderen Seite – so ehrlich muss man einfach sein – ist Social Media auch wirklich sehr viel Arbeit. Und wir sind auf diesen Plattformen nun ja auch nicht alleine. Wir schauen aber einfach, dass wir uns den Weg zu unseren Fans bahnen und es andersherum auch so stattfinden kann. Und wir eine Gemeinschaft bilden können. Und ich denke das war vor langer Zeit wahrscheinlich weniger möglich aus der Standpunkt einer sehr kleinen Band machen zu können.

Michi: Ich persönlich…Also wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich auf Instagram oder Social Media allgemein, würde ich das ganze schauspielern und hochpushen und alles schöner machen als es ist,  würde ich ändern wollen.

Markus: Ja, voll!

Michi: Ich finde das ist Diskriminierung von vorn bis hinten, weil sich so viele Leute von dieser Darstellung von Schönheitsidealen, einfach so viele Leute sich selbst schlecht machen, weil sie diesem Ideal nicht entsprechen. Das geht mir halt auf den Zeiger, das muss ja nicht sein! Ich meine wieso…?!

Markus: Ja, zu 100%.

ALLES SELBER IN DIE HAND NEHMEN, IST KALASKAS MARKENZEICHEN. GAB ES IN EURER KARRIERE EINE HÜRDE, BEI DER IHR BESONDERS STOLZ SEID SIE GEMEISTERT ZU HABEN?

Michi: Da würde ich auf deine Antwort von vorhin eingehen. Also klar, wir machen alles selber und sind gut darin, weil wir durch die eine oder andere beruflich Ausbildung mit Geschick gesegnet sind. Aber wir könnten nicht alles selbst machen, wenn wir nicht so ein fettes Team im Hintergrund hätten. Sicher, ich kann mich jetzt hier hinstellen und sagen „Do it yourself“ und so „wir machen alles selber“. Wenn man halt so viele Leute am Start hat, dann geht das auch viel viel einfacher und das ist auch die größte Errungenschaft. Und einfach die Leute am Start zu haben, die Bock haben. Egal wann oder wo, die sind immer am Start und das für uns eins der größten Erfolge das geschafft zu haben  und das sind wir auch froh drübe, diese Leute einfach zu haben.

Markus: Ich glaube man kann ganz gut sagen  das sich das „Do it yourself“ und „Selber machen“ nicht nur auf drei Personen bezieht, sondern auf viele andere auch. Und damit haben wir es für uns geschafft, zu 19., mit „Do it yourself“ auf das auszuweiten, dass man durch die Gemeinschaft, Sachen erreichen kann, ohne jetzt großartig dafür jemanden bezahlen zu müssen.

WENN IHR DAS RUDER MAL ABGEBEN WÜRDET, VON WEM WÜRDET IHR EUCH EINEN SONG SCHREIBEN LASSEN? WER WÄRE EUER TRAUMPRODUZENT? HABT IHR EINEN LIEBLINGSDIRECTOR?

Michi: Was wäre unser Traumproduzent? Also wir sind glücklich. Bei uns läuft es gut, also warum sollten wir uns einen anderen Produzenten suchen, wenn es mit Maxi Wörle, der mit uns das alles macht, super funktioniert. Traumvideo haben wir nicht. Wir haben gute Musikvideos. Es macht jedes Mal Bock. Warum sollten wir vom Moritzchen weggehen? Ich sehe keinen Grund was zu ändern. Wir fühlen uns wohl und das ist das Wichtigste. Wir machen das alles nur, weil wir Bock auf das Ganze haben und es macht Bock, also haben wir unser Ziel erreicht. Warum sollten wir was ändern?

Markus: Unsere Traumproduzenten, egal ob musikalisch oder beim Video, die sind schon bei uns. Also warum ändern?

Michi: Bringt uns ja auch nichts, wenn wir mit einem hochkarätigen, weltberühmten Typen zusammenarbeiten und es dann nicht klappt. Das würde uns auch nicht weiterbringen. Klar, man malt sich die Kontakte aus, aber es muss am Ende passen. Man muss menschlich miteinander auskommen und wie gesagt wir sind voll glücklich, warum sollten wir was ändern.

Was das ganze „Selbermachen“ nochmal auf eine neue Eben hebt, ist das wir hier alles im Haus haben. Wir haben unser Basecamp, unser Studio, im Dachboden eine geile Räumlichkeit, wo wir fast alle Musikvideos gedreht haben. Da sind wir voll gesegnet und das ist ultra Luxus, dass einfach easy zu machen  oder machen zu können, weil einfach alles da ist. Da sind wir auch stolz drauf und wissen das voll zu schätzen.

WIE GEHT IHR MIT DER CORONA-PANDEMIE UM? SEID IHR KREATIV GEWORDEN?

Michi: Mit der Corona-Pandemie gehen wir in erster Linie erstmal verantwortungsvoll um. Weil es uns sehr wichtig ist, auch wenn wir in unserem Stadium noch nicht so den riesen Einfluss auf Community oder die Gesellschaft hat, sehen wir uns trotzdem irgendwie als Vorbildfunktion. Deswegen müssen wir natürlich mit der Geschichte verantwortungsvoll umgehen. Und die Zeit von Corona hat uns auch sehr viel Zeit für uns selber verschafft, weil in der Musikbranche und Live nix los ist. Und logisch werden wir da kreativ, wenn man Zeit hat nicht zu tun. Klar kommen wir da auf Ideen.

KÖNNEN WIR UND NEBEN DER NEUEN SINGLE “CLOSER”, IN NAHER ZUKUNFT, NOCH EIN ALBUM ODER EINE EP ERHOFFEN?

Michi: Wir arbeiten permanent sehr hart und immer rund um die Uhr, mit Vollgas. Und klar ist da dann irgendwann das ein oder andere in der Pipeline und bleibt am Ball. Folgt uns und schaut immer wieder bei uns vorbei, dann kriegt ihr alles mit was so geht.

FÜR WAS STEHT „CLOSER“ BEI EUCH PERSÖNLICH BZW. BEI DER BAND?

Michi: Für was steht Closer…

Markus: Ich fang an mit persönlich, okay?

Michi: Machst eine Einleitung?

Markus: Ich mach jetzt eine Einleitung in Closer, für was Closer für mich persönlich steht. Für mich selber ist Closer der bis jetzt aller größte Quantensprung von uns. Und irgendwie das wo man von Anfang an gemerkt hat: „Okay krass, jetzt ist so richtig was am Start.“ Wenn man sich das Lied anhört, dann merkt man da viel Expertise und Liebe im ganzen Sound. Wenn man sich das Video anschaut, wie viele Menschen in dem Video vorkommen, ist es für mich unglaublich herzerwärmend einfach zu sehen was von jetzt auf gleich passieren kann. Closer steht für mich für wirkliche Weiterentwicklung der Band,  zusammen mit ganz vielen anderen coolen Personen. Da kann es nur so weitergehen!

Michi: Was das angeht geb ich dir voll Recht! Inhaltlich gesehen geht es bei „Closer“ aber eigentlich nicht um sowas Tolles, wie du es gerade erklärt hast. Eigentlich ist mir auf den Sack gegangen, dass sich herauskupferte, dass sich Alphatiere immer bestimmte Rechte herausnehmen und Entscheidungen zu ihren Gunsten treffen, die Millionen andere zum Negativen beeinflusst. Das haben wir im Video versucht ästhetisch darzustellen. Inhaltlich ist das wofür der Song steht.

DANKE FÜR EURE ZEIT UND DAS TOLLE INTERVIEW

Michi: Ja, saugeil das wir dabei sein durften und checkt uns auf Social Media aus, folgt uns und kommt auf unsere Konzerte. Wir haben voll Bock für euch zu spielen.

 


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