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Beatsteaks – In the Presence of (VÖ 11.12.2020) Review

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Beatsteaks – In the Presence of

Radio:Active Bewertung: 9/10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: Beatsteaks

Album: In the Precence of

Genre: Punk/Hard Rock/Alternative Rock

Label: BMG Rights

Veröffentlichung: 11.12.2020

 

Tracklist:

  1. After Hours (Velvet Underground)
  2. You Don´t Own Me (Lesley Gore)
  3. Shitlist (L7)
  4. Monotonie (Ideal)
  5. Von nun an ging´s bergab (Hildegard Knef)
  6. Glory Box (Portishead)

 

Ein Jahr lang hatten die Beatsteaks Bandpause und Ihnen hat das Musik machen wahrscheinlich genauso gefehlt wie uns allen das Besuchen von Konzerten. Vorneweg möchte ich (und ich hätte niemals gedacht das ich der ganzen Sache überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann) diesem wirklich fiesen 2020 danken, denn neben den ganzen Schattenseiten, die es wirft, hat es die Beatsteaks dazu bewegt dieses Album aufzunehmen. Wahrscheinlich würde es diese Platte ohne diese Corona Situation nicht geben. Das wäre schade, auch wenn ich uns natürlich allen ein besseres und ungefährlicheres Jahr gewünscht hätte.

Kreative Pause hieß es letztes Jahr bei der Band und der Plan stand fest: Nach einer Schaffenspause, um Energie zu sammeln wollten sie 2020 zum 25. Bandjubiläum so richtig die Sau rauslassen. Daraus ist nichts geworden…

Die Musiker begannen neue Songs zu schreiben, aber irgendwas lag in der Luft und dieses Vorhaben wollte nicht gelingen. Was jedoch so überhaupt nicht in Frage kam, war auf der faulen Haut zu liegen, denn die Jungs hatten Feuer und wollten unbedingt etwas machen. Im Sommer kamen sie dann auf die Idee die Zeit mit ein paar Cover Songs zu überrücken. Der Gedanke ist an sich auch nicht übel, denn es intensiviert das Zusammenspiel nach einer Pause wieder und es ist keine Schande sich von anderen guten Künstlern inspirieren zu lassen. Die Inspiration hat auch nicht lang auf sich warten lassen und Ziel stand fest: Eine EP mit Coversongs!

Mehr oder minder Zufall war dann allerdings die Trackauswahl… denn wer sich die Tracklist einmal genauer ansieht, stellt sehr schnell fest, dass die Original Songs alle von Frauen gesungen werden. Ich habe die Beatsteaks schon immer als sehr experimentell und vor allem weltoffen erlebt, deshalb überrascht mich so ein Ep „Experiment“ überhaupt nicht. Ist es Mutig? Ja das ist es, aber es wären auch nicht die Beatsteaks , wenn daraus nicht etwas ganz Besonderes entstehen würde.

Aufnahmeprozess

Eine weitere Besonderheit ist die Form der Aufnahme der EP. Die letzten Alben sind wohl im eigenen Proberaum entstanden und diesmal sind sie mit Produzent extra in ein Studio gegangen. Der Produzent Moses Schneider hatte einen großen Einfluss auf den Sound und die Arbeitsweise erzählte Bassist Torsten. Moses bescherte der Band die nötige Portion Arschtritt und Anleitung, um nach einem ganzen Jahr Pause wieder zueinander zu finden.

Monotonie von Ideal erhält in der Beatsteak Version eine lustige und leicht Beschwingte Note und erreicht direkt den Hüftschwung für die dunklen Tage im Jahr. Bei „Von jetzt an geht’s bergab“ legen die Jungs eine ordentliche Portion Selbstironie in die Waagschale. Eine Mischung aus purer Gelassenheit und den typisch krachenden Beatsteak Gitarren. Die Künstler kann man selbst einem Cover nicht überhören. „You Don´t Own Me“ wurde im Original 1964 veröffentlicht und zählt als wahrer Klassiker in der Musikwelt. Eine Nummer über das neue Selbstbewusstsein einer jungen Frau. Feminismus? Ja vielleicht und im Volksmunde wird dieser Track auch als „früher Feminismus Klassiker“ gehandelt.

Der größte Zauber der EP liegt in meinen Augen über „Glory Box“. Portishead haben für mich damals DEN EINEN SUPER SONG geschrieben. An dieser Nummer hängt mein Herz, und ich hätte niemals gedacht, dass es eine andere Band schafft dieses herzergreifende Lied so perfekt in eigener Art und Weise covern könnte. Die Beatsteaks haben das geschafft. „Glory Box“ hat den alten Glanz in einer ganz speziellen Beatsteaks Version neu zum Leben erweckt.

Fazit

Die ganze EP hat so unglaublich viel Liebe in sich und jeder einzelne Song hat die gewisse Note verpasst bekommen. Musikalisch ist die Band eingespielt und allesamt sind wirklich gute Musiker. Die 6 Tracks holen einen in eine gefühlt bessere Welt ab und deshalb gibt es von mir 9/10 Megahertz!

 

Mehr Informationen:

Beatsteaks zaubern neue Version von “Glory Box”

Beatsteaks Covern Hildegard Knef-Song

Erste Single der Beatsteaks seit knapp drei Jahren: Das Video zum Ideal-Cover “Monotonie” ab sofort! Neue EP im Dezember!

http://www.beatsteaks.de