Alice Phoebe Lou beflügelt das Täubchenthal Leipzig am 11. Mai
Wenn ich an Konzerte denke, fallen mir sofort Moshpits, laute Menschenmassen und grelle Lichteffekte ein. Am Sonntagabend hat Alice Phoebe Lou in Leipzig bewiesen, dass eine Show aber gar nicht so aussehen muss und trotzdem sagenhaft gut sein kann.

Aber lasst uns am Anfang beginnen. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Abend waren vom Wetter her schon einmal gegeben. Es war ein warmer, sonniger Abend, als die Menschen nach und nach im Täubchenthal eintrudelten. Der Dresscode war irgendwo zwischen Boho und Midwest Chic – also viele lange Sommerkleider, Westen und Cowboy-Stiefel. In jeder Ecke sah man, wie Leute zusammen lachten, sich unterhielten und noch das ein oder andere Getränk genossen – alles ohne Eile.
Los geht’s mit Cordelia
Gegen 19 Uhr ertönten die ersten Klänge auf der Bühne und so fanden sich immer mehr Fans vor der Stage ein, um dem Support Act zu lauschen. Cordelia gehörte die Stimme, die alle mit ihren zarten Melodien in ihren Bann zog. Viele überraschte Gesichter gab es, als die Zuschauer*innen plötzlich einen Song in der Setlist wiedererkannten, der vor einer Weile auf diversen sozialen Netzwerken viral gegangen ist.
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„Little Life“ heißt der Titel, der zwar einen Vorgeschmack auf den Sound der Künstlerin gibt, aber keinesfalls ihr gesamtes Repertoire widerspiegelt. Cordelia zeigte mit ihrer Performance, dass die Sanftheit ihrer Stimme zu 100% auch in ihrem Wesen verankert ist und sang sich damit in die Herzen der Fans.
Zeit für den Main Act
Nach einer kurzen Pause wurden pünktlich um 20 Uhr die Lichter ein zweites Mal gedimmt und Alice Phoebe Lou erschien gemeinsam mit ihrer Band auf der Bühne. Sofort war klar: es lag etwas magisches in der Luft! Schon während des ersten Songs lagen sich die Menschen im Publikum in den Armen, tanzten miteinander oder ließen sich einfach von den fast schon meditativen Tönen treiben.
Kaum sah man mal ein Handy in der Luft. Nein, die Menge im Täubchenthal war voll und ganz präsent. Passend abgestimmt zu den süßen Melodien waren auch die Lichter, denn diese waren weich und hielten diese zarte Magie am Leben. Insgesamt wurden 18 Songs gespielt, inklusive ein Neil Young Cover von „Harvest Moon“.
Setlist:
1. Angel
2. Only When I
3. Glow
4. Dusk
5. Dirty Mouth
6. Lover//Over the Moon
7. Shelter
8. Open My Door
9. Shine
10. Hammer
11. Harvest Moon (Cover)
12. Velvet Mood
13. Better
14. The World Above
15. Lose My Head
16. Touch
17. Witches
18. Child’s Play
Mein Fazit:
Was ich an Alice Phoebe Lou so sehr liebe, ist, dass sie immer so absolut nachvollziehbare Texte über Liebe & Verlust schreibt, ohne dabei zu sehr ins Traurige abzuschweifen. Sie zeigt mir in ihren Songs nicht nur den Schmerz, den sie empfunden hat, sondern auch wofür er gut war und wie sehr sie daran gewachsen ist. Das berührt mich jedes Mal aufs Neue.
Gegen Ende des Sets erwähnte die Künstlerin, dass sie sich während der Tour etwas erkältet habe, was man ihr aber höchstens anmerkte, wenn sie besonders lang am Stück sang. Dem Vibe vor Ort tat es jedenfalls keinen Abbruch, denn wo man auch hinblickte, sah man Menschen, die einfach glücklich waren, zusammen hier zu sein und was will man eigentlich mehr von einem Konzert?
Mehr zu Alice Phoebe Lou: https://www.alicephoebelou.com/
Weitere Konzertberichte findet ihr hier.