One Ok Rock – ‘Eye of the Storm’

Von mir gibt es 7,5 Megahertz. Eine durchaus gelungene Platte, aber mir fehlt das typische “One Ok Rock! - Feeling”. Zweifellos erkennt man, dass die Jungs eine tiefe Bedeutung und Arbeit in das Album hineingesteckt haben. Es macht Spaß ihnen bei ihren Experimenten zuzuhören. Allerdings merkt man auch, dass die vier Jungs aus Japan sich noch mit ihren eigenen Veränderung anfreunden müssen.
7.5
MEGAHERTZ
One Ok Rock
ONE OK ROCK sind: Taka: Gesang, Toru: Gitarre, Ryota: Bass, Tomo: Drums

Release Date:​ February 15th 2019

Label:​ Fueled By Ramen

Genre: J-Rock, Rock, Pop-Rock



“Eye of The Storm” – Die Platte an der sich die Meinungen spalten.

Als ich das Album in der Hand hielt, hatte ich keine wirklichen Erwartungen und wollte mich überraschen lassen. Grundsätzlich hat mich bisher Alles von One Ok Rock überzeugen können. Ich wusste, dass etwas “Neues” auf mich zukommen würde, denn gaben die vier Jungs aus Tokyo schon länger bekannt, dass sie experimentierten und Neues ausprobieren würden. Somit war auch mit der Veröffentlichung der ersten Single Change klar, dass es in die poppigere Richtung gehen würde und wir auf ein neues One Ok Rock treffen würden. Wer die erfolgreichen Japaner also schon länger verfolgt und etwas Härteres von der Platte erwartet, wird wohl die eine oder andere Enttäuschung hinnehmen müssen.

 

 

Das erste Mal durchhören war ungewohnt. Es erhielten lediglich nur 2-3 Songs meine sofortige Aufmerksamkeit. “In The Stars”, eine schöne Ballade mit Gastsängerin Kiiara. Die Zusammenarbeit zwischen ihnen entstand wohl durch den gemeinsamen Kontakt zu Linkin Park.  Kiiara hatte mit Linkin Park “Heavy” produziert und OOR sollten die Vorband auf Linkin Parks Asia-Tour sein, bevor die Tragödie mit Chester Bennington geschah. Gemeinsam standen sie bei dem Memorial von CB auf der Bühne.

Grow Old and Die Youngist der nächste Song, der mir positiv auffiel. Hier finde ich den Aufbau und die Dramatik des Songs sehr gut aufgezogen. Allerdings hätte man auf den dick aufgetragenen Auto-Tune verzichten können. Taka hat auch Ohne eine grandiose und helle Stimme. Bei Push Back  klingt Taka reifer und anders als gewohnt. Überraschend, aber gut. Mutig etwas ganz Neues auszuprobieren und kann ich mir Live mit viel Action als guten Stimmungsmacher vorstellen.

Allgemein vermisse ich dennoch in dem Album die grandiosen melodiösen und rockigen Gitarrenriffs- und -solis von Toru, sowie die kreativen Drumbeats von Tomo. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass sie hier durchaus weniger zu tun hatten, als in den vorherigen Alben. Ein Ohrwurm blieb bei mir auch nicht hängen, außer bei den bekannten Songs, die sie bereits als Singles veröffentlicht hatten: Change, Stand Out and Fit in”, Wasted Night”, die auch die besten Songs auf der Platte sind.

Wasted Night hat den Platz für das Lieblingslied des Albums für sich gewinnen können. Wenn ich zusätzlich den Trailer zum japanischen Film “Kingdom” anschaue, welches zum Soundtrack des Filmes gewählt wurde, löst es bei mir eine Gänsehaut aus. Großes Kino. Hier versteckt sich eine Kombinations aus alt One Ok Rock und ihre neue Musik. Ich wünschte mir mehr Songs hätten dieses Niveau erzielt.

Obwohl One Ok Rock sagen, dass dieses Album für sie eines der wichtigsten Alben ist, die sie produziert haben, ist “Eye Of The Storm” nicht ​das​ Album, welches ich sofort mit One Ok Rock assoziiere oder jemanden beim ersten Anhören empfehlen würde. Dafür erscheint mir das Album nicht sonderbar genug, sondern wie ein weiteres gutes Album des Pop/Rock Genres aus Amerika. Ein großer Verlust ist es, dass lediglich in Japan ein Album herausgebracht wird, wo ihre Songs auf Englisch und Japanisch zu hören sind und die internationalen Fans dürfen sich nur mit der Full-English Version anfreunden.

Für mich war die clever umgesetzte Kombination der beiden Sprachen immer etwas Besonderes bei One Ok Rock und hat sie von allen anderen Bands abgehoben. Dass die “nationalen” Alben besser bei den Fans ankommen, beweisen auch die Konzerte in Deutschland. Die japanischen Lyrics, werden grundsätzlich auch auf Japanisch von den Fans gesungen. Glücklicherweise bin ich auch im Besitz der “nationalen” CD und finde sie ein Tick besser, als die internationale Version.

 

 

Auch wenn ich viele Kritikpunkte habe, finde ich das Album alles in allem gelungen. Takas klare und helle Stimme überzeugt und die Lyrics sind wundervoll und berührend geschrieben. Zweifellos erkennt man, dass die Jungs eine tiefe Bedeutung und Arbeit in das Album hineingesteckt haben. Es macht Spaß ihnen bei ihren Experimenten zuzuhören. Allerdings merkt man auch, dass die vier Jungs aus Japan sich noch mit ihren eigenen Veränderung anfreunden müssen. Persönlich wünsche ich mir mehr Back To The Roots. Für ihr Ziel in Amerika bekannter zu werden, arbeiten sie hart und kann ihnen mit dieser Platte durchaus gelingen, denn mit der Rock/Pop Mischung treffen sie derzeit den perfekten amerikanischen Geschmacksnerv.

Hoffen wir, dass sie damit nicht ihre treuen Fans zu sehr enttäuschen, sondern auch sie sich für Veränderungen begeistern können. Von mir gibt es 7,5 Megahertz. Eine durchaus gelungene Platte, aber mir fehlt das typische “One Ok Rock! – Feeling”.



Tracklisting

1
EYE OF THE STORM
2
STAND OUT FIT IN
3
HEAD HIGH
4
GROW OLD DIE YOUNG
5
PUSH BACK
6
WASTED NIGHTS
7
CHANGE
8
LETTING GO
9
WORST IN ME
10
IN THE STARS (feat.Kiiara)
11
GIANTS
12
CAN’T WAIT
13
THE LAST TIME


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