O Captain My Captain 1

O Captain! My Captain! – Sleep Well Soon – Review (VÖ: 07.08.2020)

MEGAHERTZ
7
Leserwertung1 Bewertung
8.5
7
MEGAHERTZ

O Captain! My Captain! – Sleep Well Soon

O Captain My Captain 1

Radio:Active Bewertung: 7/10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: O Captain! My Captain!

Album: Sleep Well Soon

Label: FOND OF LIFE RECORDS

Veröffentlichung: 07.08.2020

Tracklist:

  1. And It Was Still Hot
  2. Nervous Dog
  3. Bluebird
  4. Skyscraper
  5. Strangers Beds
  6. Euphoric & Lost
  7. Five Weeks
  8. Hospital Walls
  9. Bad Ghosts
  10. Love The Night

„O Captain! My Captain“ sind Pascal Vicari , David Vicari, Benjamin Johannes und Markus Ott. „Sleep Well“ heißt das neue Werk der Band und hat 10 neue englischsprachige Songs im Handgepäck. Wer die Band schon etwas länger kennt, erwartet wahrscheinlich Titel im Folk – Punk Outfit… diejenigen dürften besonders überrascht sein, denn der Captain hat neue Wege eingeschlagen. Die Jungs schwimmen nun auf der Indie-Punk Welle zu uns.  Früher waren die Saarländer vor allem als Akustik- und Folk – Punk Band bekannt und haben eingängige Punkrock Hymnen im akustischen Style geschrieben. Frank Turner wurde des Öfteren als Vergleich herangezogen. Mit „Sleep Well“ kehren nun auch die E-Gitarren als Verstärkung mit ins Songwriting ein. Mit ein wenig mehr Rock im gewohnten Punk wollen O Captain! My Captain! Neue Wellen erklimmen und den Fans neue Möglichkeiten ihres Könnens offenlegen. Pascal Vicari präsentiert in „Sleep Well“ erneut sein Talent im Songwriting und erzählt über Themen wie: Leben, Liebe und Tod. Die Melodien passen zur Krönung wie der Deckel auf seinen Topf dazu.

Der erste Track „And I Was Still Hot“ kommt sanft daher gespült, die Strophen sind langsam gehalten und münden als Ohrwurmcharakter im Refrain.

„Time is everything, but it goes by so fast, like a raging river – we have to swim forever!“

Die Lyrics untermalen dieses Gefühl und man schwimmt gern eine Runde mit. Der Sänger bringt eine unglaublich gelassene Art und Weise mit, wie er die Songs singt. Oft findet sich im Punk viel Geschrei wieder, davon ist bei O Captain! My Captain! nichts wiederzufinden.  Die Musiker zeigen viel Mut und verstecken sich auch nicht hinter einem Genre, denn auch Popelemente findet man auf der Scheibe. Ein Bsp. Dafür ist „Bluebird“ und die akustische Heimat der Jungs findet man besonders in „Strangers´ Beds“ wieder. Bei der Nummer kommt etwas Oasis Feeling auf.

Die sanften Klavierklänge bezaubern in „Euphoric & Lost“ und stechen damit auch vom Rest der Platte hervor. Ein kurzer Titel, bei dem man sich in eine Art Traumwelt hineinziehen lassen kann, um von dem  Kracher „Five Weeks“ geweckt zu werden. Der Song hat es in sich und treibt die Tanzlust vor ran. „Bad Ghosts“ untermalt dieses Gefühl dann noch einmal und verstärkt es sogar. Einer der stärksten Song des Albums. Da möchte man den Sommer nie enden lassen und die gute Laune auf Repeat stellen.

Zusammengefasst ein gelungenes Album und ein Tipp im Indie Rock Bereich. O Captain! My Captain! schwimmen in jedem Fall gegen den Strom und haben bewiesen das Veränderung auch durchaus positiv sein kann. Sie sind auf einem guten Weg und ich bin mir sicher, dass es mit einem nächsten Album noch mehr positive Überraschungen geben wird, wenn die Jungs noch etwas weiter herumexperimentieren. Der Ozean ist schließlich groß und der Captain wird niemals auf einer Stelle für Ewig den Anker auswerfen! Von mir gibt es solide 7/10 Megahertz.