Halestorm veröffentlichen lang ersehntes neues Album Everest am 08.08.2025
Schon nach den ersten Takten ist klar: Das hier ist keine Wanderung im Mittelgebirge, das ist eine Expedition ins Hochgebirge der Gefühle, Riffs und Refrains – mit Lzzy Hale als stimmgewaltiger Expeditionsleiterin.

Es gibt Alben, die gefallen auf Anhieb – und dann gibt es Everest. Halestorm haben mit diesem Werk nicht nur eine weitere Rockplatte abgeliefert, sondern ein Statement, ein Manifest, einen wahren Gipfelsturm.
Der Auftakt „Fallen Star“ schlägt ein wie ein Donnerkeil. Die Gitarren brennen, der Rhythmus knallt voran, und der Refrain ist so gewaltig, dass er einem im Kopf hängen bleibt wie ein greller Blitz am Nachthimmel. Direkt danach erhebt sich der Titeltrack „Everest“ wie der Namensberg selbst – majestätisch, wuchtig, mit diesem rhythmischen Sprechgesang, der in einen gigantischen Ohrwurm-Refrain mündet, bevor ein Piano-Outro den Blick vom Gipfel freigibt.
Mit „Shiver“ wird das Tempo gedrosselt, doch die Intensität bleibt. Hier trägt Lzzy Hales Stimme jede Zeile wie eine sanfte, aber mächtige Welle, die direkt ins Herz rollt. „Like A Woman Can“ schließt sich mit bluesigem Drama an – eine stilvolle, leidenschaftliche Nummer, die zeigt, wie viel Ausdruckskraft und Charisma diese Band aus jedem Ton holt.
„Rain Your Blood On Me“ bringt dann wieder pure Rockenergie – bissige Riffs, ein beinahe gospelartiger Refrain, der vor Pathos nur so strotzt. Düsterer und intimer wird es mit „Darkness Always Wins“, das minimalistisch beginnt, fast nur Stimme und Piano, sich dann aber zu einem epischen Klanggewitter mit dramatischen Glockenschlägen aufbaut.
Und als wäre das nicht schon genug Abwechslung, knallt „Gather The Lambs“ mit punkiger Schnelligkeit dazwischen – kurz, knackig, ungebremst. „WATCH OUT!“ dreht den Wahnsinnsfaktor hoch: Percussion-Gewitter, Rap-Passagen, Shouts – ein unbändiger Crossover-Trip, der dich nicht stillsitzen lässt.
Die Grunge-Seite von Halestorm kommt mit „Broken Doll“ ans Licht – rau, verletzlich, und doch voller Stärke. Danach schneidet „K-I-L-L-I-N-G“ wie ein heißes Messer durch Butter: aggressiv, mitreißend, absolut mit Adrenalin getränkt. „I Gave You Everything“ startet ruhig, fast zärtlich, um dann in einen kratzigen, gefühlsgeladenen Refrain zu explodieren.

Zum Schluss erhebt sich „How Will You Remember Me?“ als würdiger Abschied. Ein zarter Pianoanfang, der sich zu einem hymnischen Finale steigert – gekrönt von einem fulminanten Gitarrensolo, das den Hörer wie im Sonnenuntergang vom Gipfel hinabträgt.
Everest ist keine Platte, die man einfach hört, man erlebt sie. Jeder Song ist ein eigenes Kapitel, jede Melodie ein weiterer Schritt höher, jeder Refrain eine Sicht auf ein neues, atemberaubendes Panorama. Halestorm haben hier nicht nur den Berg erklommen, sie haben ihre Fahne ganz oben verankert.
Und deshalb: 10 von 10 Punkten? Ach was – 20 von 10. Und selbst das fühlt sich fast zu wenig an.







