Adam Lambert – High Drama im Soundcheck

Vier Alben hat Adam seit Beginn seiner Karriere veröffentlicht. Viele Jahre in denen wir ihm zuschauen konnten, wie er an seinem Stil feilte und experimentierte. Doch wenn wir an Adam Lambert denken, fällt uns auf Anhieb seine Debüt-Single Whataya Want From Me ein und die ein oder Andere Single, die in den Charts auf den oberen Rängen mitspielte. Oder aber auch sein Nebenprojekt als neuer Frontsänger von Queen. Viel Talent, dass eindeutig zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. 

Besonders zuletzt bei „Velvet“ hatte er so viele tolle Songs parat, die gefühlt niemanden interessierten. 2023 entschied sich Adam Lambert dann dafür, dass die Dinge, für die er gefeiert wird, zu kombinieren. Er schnappte sich Songs, die Menschen sowieso mochten und kreierte etwas Neues – etwas was seinem Stil zu 100% widerspiegelt. Das Ergebnis nennt sich High Drama.

Bei den Songs auf “High Drama” handelt es sich ausschließlich um Coverversionen von Liedern unterschiedlicher Künstlern, denen Lambert seinen eigenen sehr markanten Stempel aufdrückt.

“Mich hat die Herausforderung begeistert, Songs auszuwählen, sie auf links zu drehen und wie etwas Neues oder etwas völlig Anderes klingen zu lassen”, erzählt Lambert.

Es geht richtig gut los mit Bonnie Tylers “Holding Out For A Hero“, aus dem Lambert einen Elektro- Rocksong Shuffle-Rhythmus gemacht hat. Er ist stilistisch ein Mix aus vielen Komponenten aus Muse und Katy Perry. Nur die Melodie hat das Lied noch mit Tylers Evergreen von 1984 gemeinsam.

Aus dem 90er-Jahre-Hit “Ordinary World” macht Lambert eine Piano – Ballade raus, die mit dem Original von Duran Duran mithalten kann. “Wir kennen dieses Gefühl doch alle”, sagt er. ” Bei einem Auftritt in der US-Show “The Voice” widmete er das Lied den Opfern des Amoklaufs im LGBTQ-Nachtclub Q in Colorado im vergangenen November.

Der Club-Hit “Do You Really Want To Hurt Me?” ist eine praktische Version, die Lambert nicht wiederzuerkennen scheint. “Ich wollte sehen, wie sich das anfühlt, wenn wir den Reggae-Rhythmus rausnehmen und es ein bisschen düsterer machen”, sagt er. Einer seiner Idole ist Boy George, die dazu inspiriert hatte.

“Mad About A Boy” wurde von Noël Coward in den 1930er Jahren zwar für eine Frau geschrieben, es soll aber auch eine Version mit homosexuellen Anspielungen existiert haben, was damals etwas riskant war. Doch Lambert griff es genau deswegen auf um der Welt ein Statement zu geben.

“I’m A Man” spiegelt von einer Vergessenheit wieder, der Lambert besonders am Herzen liegt. . “Die Welt war damals noch nicht reif für einen Künstler wie Jobriath”, sagt er über den Rockmusiker. “Dieser Typ hatte viel Talent und einen Traum, aber es hat nicht geklappt.” Vielleicht ein Grund mehr, wieso Lambert genau das genommen hat?