Elena Rud Credit Lou Herzog
Elena Rud Credit Lou Herzog

ELENA RUD fragt sich „if you want“

Lisa Photojournalist , Social Media

So spielerisch vielschichtig kennt man Indie-Pop nur selten. Der neue Song von Elena Rud heißt vielleicht “if you want”, dafür steckt jedoch eine gute Portion Dominanz und Sex in ihm. Nach den ernsthaften und leicht verletzlichen Ansätzen ihrer letzten Single “i am right here” dürfen wir mit “if you want” den Grenzen zwischen Liebe, Lust und Selbstwahrnehmung auf den Grund gehen. Ein Stückchen Masochismus, zu dem es sich herrlich tanzen lässt.

Für ihre aktuellen Single „if you want“ arbeitete die junge Münchner Band erneut mit Paul Gallister, dem Produzenten von Wanda, zusammen. Die kratzig-kräftige Stimme der Sängerin trifft hierbei auf dynamischen Synth-Pop. Anxiety war eben noch nie so sexy und schafft somit einen Sound, der etwas will.

Über ELENA RUD:

Die gleichnamige Sängerin wohnt, genau wie ihre vierköpfige Band (die sie liebevoll ihr Rudel nennt), in München. Zusammen produzieren sie innovative und tanzbare Popmusik, bei der Elenas markante, raue Stimme im Mittelpunkt steht, eingerahmt von Sounds aus Indie-Rock und Synth-Wave.

In ihren Texten thematisiert Elena Body Dysmorphia, Anxiety, Sexismus und toxische Beziehungen. Diese Enttabuisierung nennt sie „Melancholic Love Shit“ und spricht damit den Weltschmerz ihrer Generation aus—zwischen Fremd- und Selbsthass, Körperbildproblemen und Angstzuständen. Dabei stärken die vier Jungs in ihrer Band nicht nur ihr den Rücken, sondern wehren sich auch gegen die toxischen Ideale, an denen sie selbst in unserer Welt gemessen werden—für mehr Schwäche, Unsicherheit und Glitzer-Makeup anstatt Dominanz, Unterdrückung und Aggression.

So deprimierend das zuerst klingen mag, ist Elena Rud keinesfalls hoffnungslos. Im Gegenteil: das Auftreten ist selbstbewusst, ihre Message empowernd: Wir alle haben diese Probleme, lasst uns endlich darüber reden. Let’s be Rud together.