„Die schönste Zeit“ mit Bosse in Erfurt

Wieder einmal Erfurt, wieder einmal diese wunderbare Location, die schon bei Jan Delay die perfekte Bühne für einen unvergesslichen Abend geboten hat. Diesmal stand allerdings ein anderer Herzensmensch auf dem Programm: Bosse.
Doch bevor er die Bühne betrat, eröffnete eine besondere Künstlerin den Abend – Maia. Zum allerersten Mal in Erfurt, stellte sie sich mit ihrer bezaubernden Stimme vor. Tiefgründige deutsche Texte, die direkt unter die Haut gingen, gepaart mit einer Natürlichkeit, die das Publikum sofort für sich gewann. Ein Geheimtipp, der eigentlich keiner bleiben sollte – Maia sollte man sich unbedingt merken, anhören und weiterempfehlen.

Dann war es soweit: Der Platz tobte, als Bosse erschien – und wie immer schaffte er es, mit seiner sympathischen Art alle Herzen im Sturm zu erobern. Schon der Opener Alles ist jetzt machte klar, dass dieser Abend ganz im Hier und Jetzt gefeiert wird. Und ob man wollte oder nicht: Schon beim zweiten Song, So oder so, war man mittendrin im Tanzfieber.

Es folgte ein musikalisches Paradies, das Bosse mit seiner Band entfachte – fast so, als sei der Abend selbst ein einziger Traum. Passend dazu spielte er direkt danach auch Ein Traum, und spätestens hier hatte jeder das Gefühl, ein kleines Stück Glück in Händen zu halten. Mit Peu à peu steigerte er die Stimmung Stück für Stück, bis die Festwiese endgültig überkochte.
Drei Millionen Stimmen hätten wohl nicht lauter singen können, als das Publikum textsicher jede Zeile zurückrief. Danach wurde es etwas nachdenklicher: Vergangenheit brachte eine wunderbare Mischung aus Melancholie und Hoffnung. Doch keine Sorge, das Hurra ließ nicht lange auf sich warten – Dein Hurra brachte die Arme in die Luft und die Kehlen zum Mitsingen.
Von da an war es ein einziges Yippie: Der Petersberg vibrierte, die Leute lachten, tanzten, schwitzten. Mit Sunnyside strahlte Erfurt wie im Sommer, auch wenn draußen längst der Herbst im Anmarsch war. Alter Strand ließ die Sehnsucht aufkommen – und bei Augen zu, Musik an passierte das, was bei Bosse immer passiert: ein kollektives Versinken im Moment.

Steine wurden leicht wie Federn, als er sie sang, und bei Frankfurt Oder gab es eine kleine Zeitreise zu einem der Klassiker seines Repertoires. Mit Vier Leben zeigte er erneut, wie facettenreich seine Songs sind – und spätestens bei Alltime Favorite war klar: Das hier war einer dieser Abende, die man niemals vergessen möchte.
Zum Abschluss im regulären Set gab es Schönste Zeit – und schöner hätte es wirklich nicht sein können. Das Publikum war längst in Euphorie getränkt, die Band verneigte sich, und natürlich ließ man Bosse nicht ohne Zugabe gehen.
Mit Ich warte auf dich gab es noch einmal Gänsehaut pur, bevor das große Finale kam: Der letzte Tanz. Konfettischlangen flogen durch die Luft, das gesamte Publikum tanzte und sang, als gäbe es kein Morgen mehr.
Erfurt liebt Bosse – und Bosse liebt Erfurt. Es war ein Abend voller Herz, Schweiß, Lachen, Tanzen, Singen und ganz viel Musikmagie. Wer nicht dabei war, hat definitiv die schönste Zeit verpasst.

Konzertnacht mit Jan Delay auf der Zitadelle Petersberg
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