Written by Sam

BTS – MAP OF THE SOUL:7

MEGAHERTZ
8
Leserwertung4 Bewertungen
8.7
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Radio:Soundcheck

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Album: Map of The Soul: 7

Release Date: 21.02.20

Artist: Bangtan Sonyeondan aka BTS

Genre: Diverse // Rap/Rock/Synth Pop/Pop/R&B/Hip Hop/Trap

Label: Bighit Entertainment

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BTS sind: RM, J-Hope, Jin, Jimin, V, Jungkook und Suga

Bereits am 21.02. brachte die koreanische Boyband BTS ihr neues Album “Map Of The Soul: 7” raus. Das Album sorgt mit ganzen 20 Songs für abwechslungsreiche Unterhaltung.

K-POP begleitet mich selbst bereits seit vielen Jahren, jedoch beschäftige ich mich erst mit BTS, als ich Songs von Map Of The Soul: Persona gehört habe und viele Theorien und Ankündigen über das Album gemacht wurden, die mich neugierig machten.

Zwei Dinge standen zum neuen Album fest.

1. Dass das Album die Theorien des Carl Jungs behandelt (Buch: Carl Jungs „Map of the Psyche“)

2. Dass die „7“ für die 7 Mitglieder BTS´s steht und ein Rückblick auf ihre 7-jährige Karriere.

Man merkt schnell, dass dieses Album eine Zeitreise durch ihre Geschichte ist und auch von Unsicherheiten, Wachstum der Band und der ARMY (BTS Fandome-Name) erzählt.

Dass BTS viel mit Botschaften arbeiten war mir bewusst und ich war gespannt, was mich erwarten würde. Beim ersten Mal anhören von Map Of Soul:7, habe ich aber erstmal  die ersten fünf Songs übersprungen, da ich sie bereits auf der EP Map Of The Soul: Persona gehört hatte, welche am 19.04.2019 herauskam.


Tracklist: 

  1. Intro: Persona
  2. Boy With Luv (Feat. Halsey)
  3. Make It Right
  4. Jamais Vu
  5. Dionysus
  6. Interlude: Shadow
  7. Black Swan
  8. Filter
  9. My Time
  10. Louder than bombs
  11. ON
  12. UGH!
  13. 00:00 (Zero O’Clock)
  14. Inner Child
  15. Friends
  16. Moon
  17. Respect
  18. We are Bulletproof: the Eternal
  19. Outro: Ego
  20. ON (Feat. Sia)

Intro: Persona  ist einer der Solo-Tracks von RM, der Main Rapper der RapLine (Rapline: RM, Suga und J-Hope) von BTS.

Der Song erzählt lyrisch davon, dass RM nicht ganz weiß wer er ist, weil die Gesellschaft ihn zu etwas formen will, was er nicht ist. Er behandelt in dem Song Themen wie im Rampenlicht zu stehen, die eigenen Fehler, die Person, die er vorgibt zu sein und mehr Sympathie erhält, als sein wahres Ich und letztendlich, dass er einfach nur Musik machen will. RM ließ seinen Debüt-Namen Rap Monster zu RM ändern, welches für Real Me stehen soll und sein wahres Ich zeigen soll. Musikalisch passiert dort für meinen Geschmack zu viel. RM hat keine repetitiven Hooks und Refrains, sondern rappt durchweg. Der Track hat aber ein rockiges, einfaches Gitarrenriff in ihm, wird im Laufe allerdings von mehreren kleinen Effekten begleitet und ist in allem sehr unruhig.

Dagegen waren die Lieder „Boy With Love“ feat. Halsey und „Make It Right“ ← (Bangtan Version) eine gute Abwechslung. Beide Tracks sind diese Art von Pop-Songs, die vom Sound her dazu geboren wurden um die Charts zu toppen. Besonders Boy With Love sticht bei mir sehr hervor. Es ist der typische, lyrisch gesehen niedliche Love Song ohne eine wirklich tiefgründige Botschaft. Es ist catchy und lädt zum singen ein, soweit man auch koreanisch singen kann 😉 Allerdings nehme ich auch Keinem ein „Listen my my baby naneun asdfghjklylkjhgfdsa isseo“ (was auch immer man als nicht koreanisch sprechenden Zuhörer vor sich hin nuschelt) übel. In dem Fall gut, dass es auch so viele englische Passagen hat, um es den internationalen Fans zu erleichtern. Schwach finde ich dagegen Halseys Lines. Sie singt hin und wieder in den letzten Refrains, hat Adlibs (Eine Art gesagte Sätze/Wörter, die man plötzlich im Song hört. Z.B. “I want it” in Boy With Love) und harmoniert mit den Jungs, aber mehr sticht nicht von ihr hervor.

Make It Right hat denselben Vorteil wie Boy With Love. Das Lied ist von der Musik her letztendlich relativ generisch und an die Vorlieben der Massen „angelehnt“. Allerdings von den Lyrics nicht so „einfach“ gehalten wie Boy With Love. Emotionen werden hier gut vermittelt. Von dem Track gibt es mehrere Versionen, die den Sänger Lauv featuren. Die Bangtan Version ohne ihn gefällt mir allerdings persönlich etwas besser. Er geht nicht unter wie Halsey, im Gegenteil. Er singt zwar alles bis zur zweiten Strophe, aber die Bangtan Version fühlt sich für mich persönlicher und harmonischer an, unter anderem mag ich es auch mehr, wenn V und Jimin den Song starten, was allerdings nur persönliche Präferenzen sind.

Das nächste Lied, Dionysus, angelehnt an den Gott des Weines, Wahnsinns, Feierlichkeiten, Fruchtbarkeit & Extase, versetzt uns in ein wahnsinniges Trinkgelage zu Ehren der kreativen Künste. Dionysus kann als Rap Rock & Synth Pop Song klassifiziert werden und an sich sind die Elemente und Melodien im Lied für mich ansprechend. Allerdings fällt auf, dass der MainRap von SUGA, ein wenig zu viel vom Autotune mitgemischt hat. Da hat sich wohl der Rapper innerhalb des Kreationsprozess in diese Effekte verliebt. Für meinen Geschmack will es nicht in das Lied reinpassen. Vor allem da das Lied im Laufe wieder seine gewohnte harmonische Melodie annimmt.

Ab Track 6: Shadow tauchen wir in die neue Welt von 7 ein.

Shadow ist das Solo des Lead Rappers Suga und für mich eines der interessantesten Tracks. Es ist als würde Yoongi (Spitzname von Suga) von seinen Träumen und Zielen erzählen, allerdings auch von seinen Ängsten. Spannend ist, wie seine Schattenseite ihn während des Songs übernimmt. Quasi ein Battle zwischen gut und böse. Sätze wie: „Konntest du das nicht kommen sehen? Wieso beschwerst du dich?“ verdeutlichen das kleine Battle. Sein Schatten fällt mit seinem exzessiven Autotune in der Stimme auf und erwidert: „Ich werde immer Part von dir sein. Ich bin du, du bist ich. Akzeptiere das, damit es einfacher wird.“ Im Musikvideo zum Lied sieht man noch eine Botschaft: „Sobald du berühmt bist, sehen Leute das Idol. Auf den Menschen achten sie nicht mehr“, welcher mit der Line „Es ist einsam an der Spitze“ verbunden werden kann. Shadow, trotz exzessiven Autotune, eines der besten Tracks auf dem Album. Die Art wie Suga die Emotionen in dem Song rüber bringt und die persönlichen Lyrics mit dem Stilmittel der Konversation, macht den Track zu etwas Besonderem.

Ähnlich ist es mit Black Swan, exzessiver Autotune, der nicht wirklich gebraucht wird, aber das Lied auch nicht unbedingt schlechter macht. Vielleicht liegt das daran, dass ich bei MOTS7 mehr auf die Lyrics, als Melodien geachtet habe. Auch in diesem Song werden Ängste angesprochen. Die Angst seine Passion und Liebe zur Musik zu verlieren, die für Bangtan Sonyeondan seit der ersten Stunde Vorrang hatte. Vom Instrumental her ist das Lied anders als seine Vorgänger. Es kombiniert einen Trap-Beat mit traditionellen Instrumenten, die unerwartet gut harmonieren. Manchmal wäre aber weniger Autotune besser.

Denn auch im nächsten Track Louder Than Bombs und On ist dieser stark vorhanden, obwohl die Jungs auch im Carpool Karaoke gezeigt haben, dass sie ihn nicht wirklich brauchen. Die Messages der Songs sind beide in bestimmten Punkten ähnlich (Struggles, Kampfgeist/Wachstum), wenn auch anders verpackt. So ist Louder than Bombs ein von Trap beeinflusstes Electro-Pop Lied, das sowohl den Schmerz zeigt, doch auch Kampfgeist und die Dankbarkeit für Army. „On“ hingegen erzählt in der ersten Strophe zwar auch von davon, dass die Jungs unentschlossen und verloren erscheinen. Dies ändert sich aber mit den Lyrics von Jin „You know I’m a fighter“ und Bangtan weist nochmal darauf hin, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und kämpfen.

Das Lied an sich ist catchy und inspirierend/aufmunternd. Zwei Zeilen sind mir im Gehirn geblieben. „Find me and I’m gonna live with ya“ und „It’s just  going on and on and on“. Ersteres scheint auf Army bezogen zu sein, eine Art von „Wir stehen das gemeinsam durch“ Zweiteres indiziert, dass es im Leben immer wieder Hindernisse geben wird. Von ON gibt es ebenfalls eine Version mit Sia. Leider ist diese im Vergleich zum Original relativ enttäuschend. Sia hat keine „alleinstehenden“ Lines, geht gefühlt wieder mit ihrer Stimme unter und das Mixing scheint unsauber. Der Track scheint kurzum chaotisch zu sein.

Weiter geht’s mit UGH, das vom RAP LINE/SUBUNIT (RM, SUGA, JHOPE) produziert wurde

Das Lied hat typische Hip-Pop & Trap Beats- Elemente. Ich persönlich musikalisch gesehen kein Fan vom Lied. An sich ist der Track aber ziemlich ironisch und die Message des toxischen Verhalten der Gesellschaft, wird gut vermittelt.

Nun geht’s von Rap zum Vocal Line Subunit (Jungkook, Jimin, Jin und V). 00:00 ist recht motivierend. Das Instrumental ist ruhig mit vollen Gitarren & leichtem Trap und verleiht dem Zuhörer eine emotionale Stimmung. Ein ruhiger Song, aber diese funktionieren immer gut.

Es gibt auch drei “gemixte” Subunit Tracks auf dem Album. Auf diese war ich ursprünglich gespannt, weil wir sonst kaum Sub-Unit Songs sehen, welche nicht von der ganzen RAP oder Vocal Line  gemacht wurden. Einfache Song Covers ausgenommen.

  • Jamais Vu – J-HOPE, JIN, JUNGKOOK
  • RESPECT – RM & SUGA
  • FRIENDS – V & JIMIN

Die folgenden Tracks könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Jamais Vu eine wunderschöne und traurige Ballade ist, die gefühlt perfekt für JHope, Jin und Jungkook geschrieben wurde. J-Hope und Jin harmonieren einfach wunderbar zusammen. Respect wirft währenddessen die Frage auf “Was ist Respekt eigentlich?” Und Friends sehe ich als einen total liebevollen und auch witzigen Track über die Freundschaft der Beiden Lead Sänger.

Die 4 Vokalisten der Band haben ebenfalls noch einzelne Lieder bekommen.

Jimin’s Filter Hola!

Ich lebe für einen Jimin der darüber singt sich zu verändern, nach dem „Build A boyfriend“ concept. Und trotz den ehemals realen Problemen von Jimin, das Bedürfnis zu haben Perfekt für die Army zu sein, merkt man, dass das Lied verspielt und verführerisch ist und es Jimin spaß macht verschiedene Seiten von sich zu zeigen. Filter geht instrumentalisch auch schon wieder in eine andere Richtung als der Rest des Albums. Die Töne sind hauptsächlich hoch, aber die tiefen „Ay“ und „Ok“ geben mir Gänsehaut, da man Jimin für gewöhnlich weder tief singen noch reden hört. Ich hoffe irgendjemand bringt den Mann dazu sein tiefes Register bis zum nächsten Album besser zu entwickeln.

V’s Song Inner Child & Jins Track Moon haben angeblich leichte Ähnlichkeiten in den Melodien, sind aber komplett unterschiedlich vom Text her. „Moon“ ist ein Lied, das Jin’s Liebe für ARMY, allerdings auch Unsicherheit ausdrückt. Moon passt super zu Jins gefühlvoller Stimme und die Art wie er sie nutzt, hat mich zum Lächeln gebracht. Im Pre-Chorus singt er z.B. die Wörter „jigu“ & „moon“ in einer höheren Tonlage (G#4/A#4), als der ursprünglichen (c#4), was ich sehr mochte. Auch an sich ist der Text irgendwie traurig „Du bist die Erde für mich, ich nur der Mond für dich.“ „Ich kann nur aus der Ferne über dich wachen.“ und endet mit Seokjin der uns sagt, er wird für uns immer heller scheinen. Süß. Einer meiner persönlichen Lieblinge auf dem Album.

Inner Child ist ein Lied von V an V selbst.

Der 24-jährige blickt dabei auf sein 17-jähriges Selbst zurück.

Ich hatte in dem Fall zuerst eine eher traurige Ballade erwartet, da das Lied mit langsamen Pianospiel anfing, allerdings zu Akustik-Gitarre und Fingerschnippen wechselte, als V anfing zu singen. Nach und nach kamen dann Instrumente dazu, aber der Refrain wurde zu einem fröhlichen Pop-Beat. Das Ganze war, trotz den verschiedenen Instrumental Parts, doch sehr schön anzuhören. Die Lyrics haben mich allerdings doch unerwartet emotional gemacht. Er fing mit „Für dich war es schwer den Sternen entgegen zu sehen, du hast nicht an sie geglaubt, aber ich habe sie gesehen, eine silberne Galaxie. Ständig einem Licht hinterher rennend, dass in der Ferne schien“ an und in der Bridge am Ende hört man ihn singen “Du musst nur an meine Galaxie glauben, sieh diesen Sternen ins Gesicht. Ich gebe dir die Welt, denn das jetzige Ich ist das Licht, dass deine Augen erhellt.“ Zu wissen dieser Mann hatte in den letzten Jahren Selbstfindungsprobleme und hat sich endlich gefunden, löst schon etwas in Einem aus. „Inner Child“ hat mich am meisten berührt und daher ein weiteres Lieblingslied auf dem Album.

Jungkook singt in „My Time“ währenddessen über seine Vergangenheit, dass der Jüngste, der sein Debüt mit 15 hatte, nicht normal aufwachsen konnte, die Dinge nicht tun kann, die seine Freunde tun und dem jetzt auch noch so ist, weil die Medien einem die einfachsten Sachen ruinieren können. Die Stimmung des Songs ist betrübt und man kann die Emotionen auch hier spüren. Das R&B Instrumental passt auch gut zu Jks Vocals und anpassungsfähiger Stimme. Dann ist da noch das Lied, das uns am meisten in die Vergangenheit der „Bulletproof Boyscouts“ mitnimmt:

Bulletproof: The Eternal

Es ist ein EDM Song der ruhig gefühlvoll anfängt, und in Verse & Bridge soft bleibt. Anders als in Louder Than Bombs gefällt mir die belegte Stimme mit der Jungkook singt. Bulletproof: The Eternal ist allerdings ein anderer Song, den man eigentlich heutzutage gut im Radio finden könnte.

Vom Titel her vervollständigt es die „We Are Bulletproof“ Trilogie (WAB 1 – 2015 & WAB 2 – 2013) Lyrisch gesehen ist es ein Geschenk für die Fans. Die Erzählung ihrer Bandgeschichte. Von ihrem schweren Start, ihren Kampf in der Musikindustrie und eine Danksagung an ihre Fans (Army)

„Yeah we are not seven with you“

Das Finale macht Outro: Ego – J Hopes Solo Track

Outro: Ego war alles, was wir nicht erwartet haben, nachdem wir Shadow gesehen haben, doch am Ende waren Lied und Video fröhlicher und bunter als wir es dachten, und das ist gut so. Es spiegelt die Persönlichkeit von Lead Rapper J-Hope gut wieder. Er selbst selbst singt & rappt auch von Problemen, die er hatte, das Überdenken derer, aber wie alles sich letztendlich so gegeben hat, dass er an dem Platz ist, an dem er heute ist und Das dies gut so ist und er lächelnd nach vorne schauen wird.

Fazit:

Das Album ist thematisch gesehen gut. Die Tracks geben uns Einblicke in die Köpfe der Sieben. Einige von ihnen sind sehr aufmunternd und geben Hoffnung und Energie. Andere versetzen uns in der Zeit zurück oder geben uns zu denken. Es gibt mehrere Danksagungen für die Fans. Und dann gibt es die, die einen einfach sehr emotional machen können. Auch die Verknüpfung mit Jung’s Theorien des Aufbaus der Psyche finde ich interessant und gut gemacht.

Info: (Shadow steht für unterbewusstes Denken, Dinge die in „Vergessenheit“ gelangen und Infos die wir im Gehirn gelassen haben/ unterdrücken. Um in Reinen mit sich selbst zu sein muss man den Schatten anerkennen und sich mit ihm abfinden) Persona beschreibt das Bild das wir nach außen abgeben bzw. uns kreieren und ist sowie Ego, bewusstes Denken. Ego ist derweil der Part von uns, der die Volle unseres Geistes versteht und bewusst interagiert, für die Gefühlsverarbeitung und Identität etc. steht)

Musikalisch her ist das Album…im großen und ganzen auch gut. Einige Songs sind vom Instrumental her Chaotisch, oder einfach nicht gut. (Persona, ON feat. Sia) Andere haben einfach zu viel Autotune, welches nicht nötig war. An sich sind mir persönlich auch 20 Songs zu viele Songs auf dem Album. Dionysus & On mit Sia hätte man gut weglassen können, da sie einfach untergeht. Die richtigen Emotionen wurden in den richtigen Liedern jedoch gut eingebaut.

Alles in Allem gibt es solide 8/10 Megahertz