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31.07.2020 Giant Rooks bei den Picknick Konzerten in Leipzig

Bericht und Fotos von: Lisa Hemp

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Giant Rooks (c) Lisa Hemp

Leipzig – 31.07.2020 Giant Rooks bei den Picknick Konzerten.

Endlich gab es Licht am Ende des Tunnels… So lange mussten wir alle auf Konzerte verzichten und das ging durchaus langsam wirklich ans Gemüt. Vor gut einem Monat wurde dann die Picknick Konzert Reihe ins Leben gerufen und man konnte deutlich das Aufatmen der Musikliebhaber durch die Städte hören.

„Corona – sichere Open Airs im Grünen auf Picknickdecken“

Als der Vorverkauf los ging, dauerte es nicht lange, bis die ersten Konzerte restlos ausverkauft waren. Uns wundert das nicht, denn das ist wieder der Beweis: Ohne Kultur geht es eben doch nicht“ Gestern machte ich mich auf den Weg zum AGRA Messegelände in Leipzig und freute mich bereits riesig auf die Giant Rooks. Das Konzert war auch ausverkauft und die Schlange vorm Einlass war sehr lang. Kurioserweise störte das diesmal niemanden. Man konnte in die glücklichen Gesichter der Menschen schauen, die es kaum erwarten konnten, einen tollen Abend mit Live-Musik zu erleben.

Die Organisation vor Ort war durchdacht und sehr strukturiert. Das erste Mal seit langem spürte man keine Panik vor einer Ansteckung und die Besucher waren wie beflügelt. Die Auflagen wurden auch alle ohne Probleme eingehalten. Mundschutz am Einlass und auf dem Gelände, während man nicht auf seiner Decke war, Abstand zu fremden Personen und die Picknickdecken hatten auch alle Platz (und das trotz Durchgang in jeder Reihe und Platz zum Nebenmann).

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Den Beginn machte an diesem Abend Ali Can aus Nordrhein – Westfalen. Die Giant Rooks teilten die Bühne mit dem Aktivisten, der eine wichtige Botschaft mitgebracht hatte.

„Ich will euch nicht die Stimmung vermiesen und euch daran erinnern, mit was wir täglich zu kämpfen haben. Wir müssen gegen Rassismus vorgehen und mit so einem Konzert können wir das auch. Das steht für Freundschaft, Liebe und Lebensfreude. All das könnt ihr in euren Alltag mitnehmen, um mit Motivation und Kraft gegen Rassismus anzukämpfen.“

erzählte Ali und fügte hinzu:

„Du musst keine Frau sein, um dich für Feminismus einzusetzen. Du musst nicht lesbisch sein oder eine Trans – Person sein um LGBTQ+ zu stärken. Du musst keine persönliche DDR-Geschichte haben um dich gegen Ost – Bashing zu stellen. Du musst kein/e Migrant*in sein, um dich gegen Rassismus zu äußern!“

Das Publikum hörte aufmerksam zu und die Worte kamen an. Musik verbindet eben doch!

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Giant Rooks (c) Lisa Hemp

Die Jungs aus Hamm betraten danach die Bühne und zogen das Messegelände sofort in ihren Bann. Die rauchig, kehlige Stimme von Frederik Rabe fesselt und wenn man bedenkt das er erst Anfang 20 ist, kann man gespannt sein wie sich diese Stimme noch entwickeln wird. Finn Schwieters (Gitarre), Luca Götter (Bass), Finn Thomas (Schlagzeug) und Jonathan Wischniowski (Keyboard) machten eine genauso gute Figur auf der Bühne. Die Band lebt was sie liebt und dass lassen sie die Fans auch spüren. Die Giant Rooks hatten auch ein paar Entzugserscheinungen von den Brettern, die die Welt bedeuten. Die Band hatte ihren letzten Auftritt vor 9 Monaten! Diese lange Bühnenabstinenz hatte auch einen guten Grund! Am 28.08.2020 erscheint nämlich ein neues Album! Von dieser neuen Platte spielten sie auch ein paar Titel!

Die Regeln auf dem Agra Gelände besagten: Kein Tanzen! Zu Beginn trauten sich das auch die wenigsten, aber spätestens nach dem Song „Chapels“ gab es kein Halten mehr. Die Zuschauer tanzten als gäbe es kein Morgen mehr. Es sei jedoch zu erwähnen: Jeder auf seiner eigenen Decke! Der Abstand war also die ganze Show lang gewahrt!

Alles fühlt sich so wunderbar normal an. Ein traumhaft angenehmer Sommerabend, mit guter Livemusik und dieser Lebensfreude, die Wochenlang eingesperrt war.

Setlist:

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  1. The Birth Of Worlds
  2. Heat Up
  3. Bright Lies
  4. Cara Declares War
  5. 100 MG
  6. Slow
  7. All We Are
  8. Misinterpretations
  9. Chapels
  10. New Estate
  11. Walled City
  12. What I Know Is All Quicksand
  13. Wild Stare
  14. Mia & Keira
  15. King Thinking
  16. Watershed