RA YT Jez Bonham

High:Fiv5 Interview mit Jez Bonham

Jenna HEAD OF PHOTOGRAPHY I ART DIRECTOR I CHIEF EDITOR

 

Manchmal trifft man Musiker in den unerwartesten Momenten. Jez Bonham haben wir auf einer The 100 (TV-Show) Convention in Deutschland kennengelernt. Er, als Begleitung seiner Freundin Luisa D’Oliveira (Schauspielerin), und unsere Jenna, die Backstage gearbeitet hat. Mit paar Drinks in der Hand kam man Backstage ins Gespräch und man stellte fest, dass ein weiterer interessanter Musiker entdeckt wurde. Nun ein Jahr später haben wir uns mit Jez wieder in Kontakt gesetzt und ihn ausgefragt, was er derzeit treibt. Wie es mit seiner Musik läuft und schneiden auch das Thema Mental Health an. Ein sehr intensives Interview. 

Danke für das tolle Interview, Jez! 

 

R:A: Stell Dich doch einmal unseren Lesern vor und versuch Dich und deine Musik einmal in drei Worten zu beschreiben.

Prost, hallo! Jez Bonham. Sänger und Songschreiber, und ich schätze, ich habe ein Album namens „Thoughts into Sounds“ veröffentlicht und ich habe eine Single namens „Kansas“ herausgebracht. Meine Musik mit drei Worten zu beschreiben, würde wahrscheinlich „ständige Veränderung“ und „Weiterentwicklung“ sein. Die nächste Platte wird anders sein. Alles wird anders sein. Es ändert sich ständig. Es entwickelt sich immer weiter. Es könnte völlig anders sein. Sorry, dass ich es so kurz runterbrechen muss. Die letzte Platte war im Singer/Songwriter Stil. Wie auch immer! Lass uns zu dem Interview kommen.

 

R:A: Was würdest du einer Person, die von dir noch nie gehört hat, über deine Musik erzählen, damit sie auf jeden Fall reinhört?

 

Weißt du, ich versuche mir darüber klar zu werden, denn jedes Mal, wenn mich jemand nach meiner Musik fragt, versuche ich sie zu empfehlen. Oder ich soll sie pitchen, denke ich und ich weiß nie wirklich, was ich sagen soll. Musik hat immer so viel mit dem persönlichen Geschmack eines jeden Menschen zu tun. Was ich über meine Musik „Thoughts into Sounds“ sagen würde ist: Sie mehr als einmal anzuhören. Setz dich hin und sei an einem Ort, wo du wirklich zuhören kannst. Falls du versuchst sie zu hören, wenn du Freunde um dich herum oder Ablenkungen hast, ist sie nicht annähernd so effektiv. Es soll ein Album/Songs sein, die den Text im Mittelpunkt haben. Oft gehen die Gefühle und die Texte verloren, wenn man Ablenkungen hat. Ich sage nicht, dass es nicht gut ist, sie im Hintergrund laufen zu lassen. Mach das auch, du wirst es genießen, aber es scheint ein Unterschied zu sein sie im Hintergrund laufen zu lassen oder wirklich zuzuhören. Und dreh den Scheiß auch auf. Es ist viel besser wenn es laut ist.

Okay. Und wie würde ich jemanden neugierig machen? Es ist ein Singer/Songwriter Album. Es ist also eine Art Throw-Back auf das Genre und die Ära der Musik, die ich bevorzuge. Es ist ganz und gar nicht das, was die Top 40 im Moment anpreist. Vielleicht war es nie Top 40-Musik, auch nicht damals in den 90er Jahren oder Anfang der 2000er Jahre oder sogar davor. Vielleicht könnten es ein paar Lieder sein. Der Folk-Sänger/Songwriter in mir, mischt sich mit ein wenig mit Herzlichkeit in ein paar Liedern. Ein kleines bisschen Weichheit. Weicher als andere Lieder. Viele persönliche Erfahrungen von mir.

 

RA: Gibt es einen Song der dich sehr herausgefordert hat oder total anders geworden ist als geplant? Welcher deiner Songs macht dich am emotionalsten?

Mein erstes Lied „Kansas“ hat mich sehr gefordert, denn ich war jung. Ich glaube, ich habe ihn in… Ihr habt das tatsächlich hier. 2013. Das ist gute journalistische Integrität. Der Song wurde mir irgendwie vom Produzenten genommen. Er wollte ihn in einen Pop-Radiohit verwandeln. Und ich wollte ihn langsamer und gefühlvoller machen. Zu der Zeit war es eine schreckliche Erfahrung und ich war mit dem Song nicht glücklich. Ich habe ihn nicht gespielt. Ich hörte ihn mir nicht an. Ich hab ihn nicht live gespielt. Im Studio war es schrecklich. Eine schreckliche Zeit. Es gab für mich keine künstlerische Integrität mehr in dem Lied, aber ich kann ihn wieder hören und wenn ich es jetzt höre, gefällt es mir eigentlich ganz gut. Es ist ein guter Song. Er ist gut produziert. Sie wussten also, was sie taten. Sie haben mich einfach nichts davon machen lassen, was Blödsinn ist! Und das wird auch nicht mehr passieren, denn ich habe daraus gelernt. Damals war ich noch so jung.

Es kann an jedem beliebigen Tag ein anderes Lied sein. Es hängt einfach davon ab, wie ich mich fühle und jedes Lied, das ich geschrieben habe, handelt von mir und meinen persönlichen Erfahrungen. Ich hatte viele schwierige Zeiten und einige gute Zeiten. Alle fünf Lieder von „Thoughts into Sounds“ können mich emotional machen. Ich glaube, ich habe sechs insgesamt. Sogar „Kansas“ kann das. Alles was ich schreibe oder alles was ich bisher geschrieben habe, ist real und persönlich. Das ist also meine Antwort darauf!

 

You’re finally holding your Album “Thoughts Into Sounds” in your hands. What are you most proud of?

Wie du siehst, habe ich nicht daran gedacht, etwas aufzuschreiben oder diese Fragen vorab wirklich zu lesen. Ich wollte spontan sein. Worauf ich wohl am meisten stolz bin, ist die Tatsache, dass ich ein Album herausbringen konnte, was genauso klingt wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe wirklich darauf geachtet, dass ich in jeden Aspekt der Produktionen mit jedem einzelnen Instrument, das zum Einsatz kam, eingebunden war. Ein zweischneidiges Schwert, denn ich bin in solchen Dingen nicht so erfahren wie Produzenten oder andere Musiker, aber ich hatte eine Idee und ich konnte hielt mich daran. Es war also eine gute Lernerfahrung. Und ich war in der Lage, das Album zu machen, es zu veröffentlichen, es produzieren zu lassen und es zu veröffentlichen. Alles das zu tun, während ich eine so schwierige Zeit durchmachte, sowohl geistig als auch körperlich, das war eine große Leistung für mich.

 

Gab es während des Produktionsprozesses einen Moment der einen besonderen Platz in deinem Herzen hat?

Ja, das ist einfach. Das ist die erste einfache Frage. Für die Aufnahme des Liedes „Special Haze of Grey“ – es gibt eine Bridge in dem Lied, die fantastisch ist und Fahrt aufnimmt. Ich werde meine nächste Musik tatsächlich in diese Richtung lenken. Nicht alles, aber ich mag dieses Tempo und die Energie dahinter – ich habe meinen Vater und meinen Bruder mit ins Studio genommen. Das sind also ich, mein Vater, mein Bruder und Jeff (der Produzent), die alle zur gleichen Zeit singen, um diesen fantastischen Sound einer Gruppe zu solch wichtigem Text zu bekommen, bei dem es darum geht, in einer Beziehung zurückzuschlagen. Es war also wirklich cool, meinen Vater und meinen Bruder dabei zu haben. Das wird für immer eine gute Erinnerung bleiben. Vielleicht werden wir es wieder tun. Wer weiß.

 

Du schreibst auch über Themen wie Mental Health. Ist es dir wichtig darüber aufzuklären? Gibt es Themen über die du nicht gerne schreibst oder es dir schwer fällt?

Sehr wichtig. Psychische Gesundheit war etwas, das ich zu verbergen versuchte und so viele Menschen versuchen, es zu verbergen. Oder versuchen es nicht einmal. Sie verbergen es erfolgreich. Man weiß nie, dass sie Probleme haben. Und der Grund dafür, dass ich so viel darüber sprach und rede ist, dass je mehr ich darüber sprach, desto mehr wurde mir klar, dass ich mich dabei besser fühlte. Je mehr war ich in der Lage, hinauszugehen und alltägliche Dinge zu tun und Dinge zu vollbringen, weil ich nicht mehr im Schatten und in Angst lebe. Ich bin kein Hochstapler. Deshalb kann ich den Menschen davon erzählen. Und jetzt wissen sie darüber Bescheid und ich habe nicht mehr diese ständige Last der Angst, es zu verbergen. Der Grund, warum ich so viel darüber rede und das Lied „Mental Health“ geschrieben habe, ist eine Ermutigung für jeden, der sich darum bemüht, dasselbe zu tun. Denn vertrau mir. Es wird eine große Hilfe sein. Denn ich weiß, dass es mir geholfen hat.

Ja, es fällt mir schwer, über meine eigene Familie zu schreiben. Über so ziemlich alles andere schreibe ich.

 

Es gibt eine große Lücke zwischen deiner ersten Single (2013) und dem ersten Album (2019). Hast du dich während der Zeit etwas anderem verschrieben?

Ja, habe ich. Die große Lücke ist zum Teil auf die Probleme im Bereich der psychischen Gesundheit zurückzuführen, die ihren Anfang nahmen. Sie dauern schon seit langer Zeit an, aber mir war erst da klar, dass es solche Probleme sind. Aber was ich in der Zeit getan habe, ist eigentlich, dass ich ein Drehbuch geschrieben habe. Ich habe das Drehbuch und Filme geschrieben. Jede Art des Schreibens ernster genommen. Ich schreibe nicht nur Musik. Ich schreibe alles. Es ist ein gutes Drehbuch. Ich kann euch noch nichts darüber erzählen. Ich will nichts verraten.

 

Sein Song Mental Health: 

 


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