The Pretty Reckless – Other Worlds (VÖ 04.11.2022)

The Pretty Reckless – Other Worlds (VÖ 04.11.2022)

"Other Worlds" ist ein Paradebeispiel für alternative Fassungen eigener und fremder Songs, die mit intimer Seele neue Wege bestreiten, ohne alte dabei aufzugeben. Auch wenn es kein neues Album in dem Sinne ist, verkürzt es doch charmant die Zeit bis zu einer neuen Platte inmitten vieler neuer Songs. Die leisen Arrangements der Tracks beweisen einmal mehr, das TPR es verstehen mit Musik Gefühle im Herzen und im Ohr aufblühen zu lassen. Von mir eine eindeutige Hörempfehlung für diese EP! 

9.5

IT´S RADIO:ACTIVE

The Pretty Reckless veröffentlichten im Februar 2021 ihr Meisterwerk „Death by Rock and Roll“ und machten damit viele Fans sehr glücklich. Keine 2 Jahre später zeigt die Band, dass sie musikalisch nicht stehen bleiben wollte. Die längere Pause vor dem letzten Album sollte in diesem Fall nicht wiederholt werden. Genauer genommen ist „Other Worlds“ als EP angekündigt und enthält 11 Tracks, die vom ersten Ton in eine noch intimere Welt der Musiker einlädt. Das Gesamtpaket enthält atemberaubende Akustik Interpretationen eigener Stücke und von Covern. Wer die Band schon länger verfolgt, weiß das Namen wie Chris Cornell, Matt Cameron, Elvis Costellos und Alain Johannes keine Unbekannten sind. Seit Jahren begleiten diese Musiker den Wertegang von TPR. 

Taylor Momsen verzaubert seit unzähligen Jahren die Ohren vieler Menschen. Man neigt als Musikredakteur öfter dazu Stimmen zu verfallen, aber wenn es um Taylor geht erlaubt es einem der gute Geschmack nicht etwas anderes zuzulassen. Die Sängerin hat einen so enormen  Wiedererkennungswert, das es egal ist welchen Song sie zum Besten gibt. Die Künstlerin vereint unbeschreiblich viel Power und Gefühl. 

„Got so High“ ist bekannt aus der letzten Platte und erscheint auf „Other Worlds“ gleich zwei Mal. Track 1 ist eine Remix Version des Songs. Etwas mehr Drums, mehr Hall und ein komplettierter Klangteppich.  Der Track hat mich bereits bei Erstveröffentlichung komplett eingenommen. Die Stimmung, die Melodie und der gnadenlos bezaubernde Gesang sind eine Symbiose der ich mich nicht entziehen kann. Die Band veröffentlichte vor 2 Monaten auch ein Musikvideo zu der Nummer:

Titel 10 ähnelt der Veröffentlichung auf „Death by Rock and Roll“ allerdings sehr. In diesem Fall: doppelt hält besser! Der Song ist Pflicht auf meiner persönlichen Playlist. 

Soundgarden sind ein fester Bestandteil der EP und „Loud Love“ ist ein Zaunpfahl für harte Riffs, eine ausbrechende Sängerin und einen grandiosen Gitarristen, der über den Song verteilt virtuos beweist wo der Hammer hängt. Den Song haben TPR bereits mit den überlebenden Mitgliedern von Soundgarten im Rahmen des Chris Cornell Gedächtniskonzertes „I Am The Highway“ am 16.02.2019 in Los Angeles auf der Bühne performt. 

Mit „The Kepper“ reiht sich in das Cover Aufgebot ein Chris Cornell Solo Song ein, den TPR mit Alain Johannes (Eagles of Death Metal, Queens of the Stone Age….) arrangierten. Die Liebe zu Chris spiegelt sich in jeder Sekunde der Eigeninterpretation wieder. Es ist nicht von der Hand zu weisen, was diese Musiker verbindete. Solange The Pretty Reckless Musik machen, wird Chris Cornell immer wieder auf besondere Art und Weise auferstehen. In diesen speziellen Songs spürt man förmlich den Schmerz über den Verlust diesen großartigen Künstlers. Die letzten 40 Sekunden des Tracks zerreißen einem förmlich das Herz. Das Taylor Momsen bekannt für ihre Tiefgründigkeit im dunklen Antlitz ist, sollte niemanden der die Band kennt überraschen und somit passt diese Version von „The Keeper“ einmal mehr zum Wiedererkennungswert. 

In meinen Augen sogar das größte Kompliment, wenn eine Band einen Song covert und sich währenddessen treu bleibt. TPR schaffen es immer wieder eine Schippe drauf zu legen und sich gleichzeitig nicht zu verraten. Das sind die Ausnahmekünstler dieser Generation die so Rar geworden sind! 

Diese liebevolle Neuumarmung alter Klassiker ist ein seltenes Gut und die Musiker verstehen es 2022 den alten Charme von Früher mitzubringen, den die jüngeren Hörer wahrscheinlich sonst nie lieben lernen würden. Mit „Quicksand“ von David Bowie  haben sie gemeinsam mit Mike Garson eine Gänsehaut schaffende Neuauflage zum Leben erweckt, die nicht so schnell aus dem Ohr möchte. Piano und Gitarre in ihren emotionalsten Tönen und eine Taylor Momsen die sich gefühlvoll von Strophe zu Strophe immer weiter öffnet. 

„25“, „Death by Rock and Roll“ und „Only Love Can Safe Me Now“  beweisen  im akustischen ala „MTV Unplugged Format“ das Taylor Momsen allein mit ihrer Stimme ganze Songs strahlen lassen kann. Manchmal ist weniger mehr und in diesen beiden Fällen ist es das Hauptgericht. Taylor schafft es ganz unangestrengt allein mit ihrer Stimme diese Songs zu einem Erlebnis zu machen. 

Während der Pandemie tat sich das Quartett mit Soundgarten Mitglied Matt Cameron zusammen um eine aufreizende schwerelose und abgespeckte Version von „Halfway There“ zu performen. Ein Highlight auf „Other Worlds“.

„What´s So Funny `Bout“ Peace, Love and Understanding“ spiegelt die Vielfältigkeit der Band erneut wieder. TPR passen in keine Schublade… es sei denn die Schublade heißt The Pretty Reckless. Sie definieren sich nicht über Genres , sie machen was ihr Herz ihnen vorgibt! 

„Other Worlds“ ist ein Paradebeispiel für alternative Fassungen eigener und fremder Songs, die mit intimer Seele neue Wege bestreiten, ohne alte dabei aufzugeben. Auch wenn es kein neues Album in dem Sinne ist, verkürzt es doch charmant die Zeit bis zu einer neuen Platte inmitten vieler neuer Songs. Die leisen Arrangements der Tracks beweisen einmal mehr, das TPR es verstehen mit Musik Gefühle im Herzen und im Ohr aufblühen zu lassen. Von mir eine eindeutige Hörempfehlung für diese EP! 

The Pretty Reckless bringen Other Worlds am 04.11. heraus

The Pretty Reckless – Death by Rock and Roll (VÖ 12.02.2021)