The Hives – Energie pur im Haus Auensee

Schon beim Betreten des Haus Auensee lag diese besondere Spannung in der Luft – dieses „gleich geht’s los“-Gefühl, das man nur bei Konzerten bekommt, auf die man sich schon Wochen gefreut hat. Der Saal war gut gefüllt, die Stimmung erwartungsvoll, Bierbecher klirrten, überall leuchteten neugierige Gesichter. Drei Bands standen auf dem Plan – ein Abend, der mit jedem Slot intensiver werden sollte.
Snooper – schrill, schnell, sympathisch
Punkt 19:30 Uhr ging’s los mit Snooper. Die junge Band aus Nashville (USA) brachte von Anfang an ordentlich Tempo auf die Bühne. Ihr Sound? Eine wilde Mischung aus Garage-Punk und New-Wave-Energie, irgendwo zwischen Chaos und Konzept.
Frontfrau Blair Tramel wirbelte über die Bühne, die Songs – kurz, knackig, mit Titelzeilen, die man sich kaum merken konnte, so schnell sie wieder vorbei waren – schossen wie kleine Adrenalinstöße durch die Halle. Zwar waren noch nicht alle im Publikum richtig warmgelaufen, aber die, die vorne standen, hatten sofort Spaß. Snooper waren ein herrlich bunter, etwas schräger Start in den Abend.

Yard Act – britischer Biss mit Haltung
Nach einer kurzen Umbaupause übernahmen um 20:20 Uhr Yard Act. Die Band aus Leeds ist längst kein Geheimtipp mehr – sie schaffen es, trockenen Humor, Gesellschaftskritik und tanzbare Beats so zu verbinden, dass man gleichzeitig nachdenkt und mitnickt.
Live waren sie stark: charismatisch, bissig, präzise. Songs wie Fixer Upper, Payday oder Witness (Can I Get A?) rissen das Publikum mit, der charismatische Frontmann James Smith plauderte zwischendurch mit dieser typisch britischen Ironie – nie zu viel, immer auf den Punkt. Man merkte: Das war keine Supportband im klassischen Sinne, sondern eine Band, die für sich selbst locker einen Abend tragen könnte. Das Publikum dankte es mit Jubel und Bewegung – spätestens da war klar: Leipzig hatte richtig Bock.

The Hives – totale Eskalation in Schwarz-Weiß
Um 21:30 Uhr ging dann das Licht aus, die Spannung stieg – und The Hives stürmten auf die Bühne. Schon der erste Song, Enough Is Enough, ließ keinen Zweifel: Das hier wird ein lauter, schweißtreibender Ritt.
Die Schweden zeigten einmal mehr, warum sie seit über 25 Jahren eine der besten Livebands überhaupt sind. Pelle Almqvist, ganz der elegante, leicht größenwahnsinnige Entertainer, hatte das Publikum in Sekunden im Griff. Seine Ansagen schwankten irgendwo zwischen Selbstironie und Größenwahn – immer charmant, immer unterhaltsam.
Die Setlist ließ kaum Wünsche offen: Walk Idiot Walk, Main Offender, Bogus Operandi, Hate To Say I Told You So – Hit reihte sich an Hit. Das Publikum tobte, sprang, sang, schwitzte. Besonders Tick Tick Boom gegen Ende war noch mal ein Höhepunkt: der ganze Saal hüpfte, die Energie war fast greifbar.
Zwischendurch blitzen auch neue Songs auf, die sich erstaunlich gut zwischen die Klassiker mischten – laut, bissig, ganz Hives eben.

Ein Abend voller Energie
Kurz vor 23 Uhr war Schluss – oder besser gesagt: das Adrenalin fiel langsam ab. Verschwitzt, euphorisch, mit breitem Grinsen verließen die Leute die Halle. Man merkte: Hier war niemand enttäuscht.
Was bleibt, ist das Gefühl, einem dieser Abende beigewohnt zu haben, bei denen einfach alles stimmt – Sound, Publikum, Band, Stimmung. The Hives haben wieder bewiesen, dass sie live eine absolute Ausnahmeband sind. Und auch Snooper und Yard Act haben gezeigt, dass sie nicht nur Füllmaterial sind, sondern Teil eines stimmigen Gesamtpakets, das den Abend rund machte.
Ein Konzert, das laut war, wild, ehrlich – und das man noch ein paar Tage später im Kopf spürt.







