the freuders warrior

The Freuders – Warrior (VÖ: 30.04.2020)

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ALL2 The Freuders fot. Piotr Chmolowski

 


Band
: The Freuders
Album: Warrior
Erscheinungsdatum: 30.04.2020
Genre: Rock, Alternative, Indie
Label: Asilos Records 2020
Megahertz: 7/10

 


 

Trackliste:

1.Hannibal
2.Trauma Coma 
3.Pulse 
4.Warrior 
5.Dijuth 
6.Maria Stuart 
7.Barbed Wire 
8.Tension
9.Anamnesis III feat. Żurkowski

 

 

Mit “Warrior” veröffentlichte die polnische Band “The Freuders” am 30.04.2020 ihr bisher zweites Album. Auch wenn die Band aus Polen kommt sind fast alle ihre Songs auf Englisch, einzig der Song “Anamnesis III” besteht aus polnischen Lyrics, wobei sie sich hier auch Unterstützung des polnischen Musikers Zurkowski geholt haben.

 

Die Band hatte ihr Debüt vor fünf Jahren und sich seitdem stetig entwickelt und Genres ausprobiert, daher ist es kein Wunder, dass man das aktuelle Album sehr schwer einem Genre zuordnen kann. Ihr erstes Album “7/7” erschien im 19. Juni 2015, wobei sie mit der Single “Uroboras” debütieren und es folgten noch weitere EPs, sowie Live Auftritte. Das polnische Quartett, bestehend aus Tymon Adamczyk (Gesang, Gitarre), Olek Adamski (Gitarre), Maciej Witkowski (Bass) und Piotr Wiśnioch (Schlagzeug) überzeugte mit ihren spontanen, lauten und emotionalen Live Auftritten bei verschiedenen Festivals, wie z.B: dem Sounddrive Festival.

 

Mit dem in dem Nebula Studio produzierten Album, zeigen die Warschauer Musiker einen etwas veränderten Style ihrer Musik. Das Album kommt mit etwas hellerem Klang und melodischerem Refrain daher als frühere Veröffentlichungen. Auch die Gitarrensounds sind etwas strukturierter geworden, aber bilden immer noch den Mittelpunkt des Sounds. Das Arrangement und die Harmonik der 9 Songs sind dazu ausgelegt eine Stimmung zu erzeugen und laden zum Zuhören ein. Auch wenn man manche ihrer Songs mehr dem Rock oder zu Alternative zuordnen kann, findet man doch viele Indie Eindrücke wieder. Ihr Sound erinnert mich sehr an den Sound der deutschen Band Fewjar und ich habe mich beim Hören des Albums in meine Schulzeit zurück versetzt gefühlt.

 

Der erste Song des Albums “Hannibal” wurde bereits am 30.11.2020 veröffentlicht und gab einen guten Teaser für das kommende Album ab. Er beginnt nur mit Sound vom Schlagzeug, bis nach einigen Sekunden dann die Gitarren einsetzten. Nach über einer halben Minute Einleitung durch die Instrumente setzt dann der Gesang ein. Im Musikvideo wandern die Musiker durch den Wald, bis sie ihr Zelt aufschlagen und in der Nacht zu maskierten Gestalten werden und in Ohnmacht fallen. Nachdem sie einzeln am Feuer aufwachen, rennen sie bewaffnet in den Wald und scheinen einander zu suchen. Beim wiederholten Ruf, der sich in  “Hanni” und “Bal” unterteilt, stehen sie sich dann gegenüber und sehen entschlossen aus aufeinander loszugehen. Das Video endet mit einer Nahaufnahme eines Haufen Regenwürmer.  Mit Textzeilen wie “We can fight for our future, for grace and for glory” und “Show me that you’re in a forest and nobody can burn it down.” unterstreicht die Band den leicht aggressiv motivierenden Ton des Songs.

 

 

Ein weiterer Song der mich sehr überzeugt hat ist “Trauma Coma”. Der Song ist einer der ruhigeren Songs und wird mit leisen Tönen eingeleitet, gefolgt von der tiefen Stimme von Tymon. Mit etwas wärmerem Sound als Hannibal und überzeugt auch mit wenig Text. Denn auch wenn sich die Zeilen wiederholen, hat man nicht das Gefühl, dass tatsächlich nur so wenig Text drin vorkommt. Mit “Wanna wake up and escape into through this elevator but I’m still in this trauma coma” und “Another sire, another liar” macht der Sänger deutlich das er aus der Situation, in der er sich gerade befindet entfliehen möchte, um mit dieser auch abschließen zu können, was besonders deutlich wird durch: “Wanna get up and sail to get over To get over, get over, get over it

 

Die dritte Single des Albums “Pulse” hat mich persönlich angesprochen, weil sie mich an meine Schulzeit erinnert hat, in der meine Freunde und ich in der Mittagspause auf dem Schulhof saßen und uns Musik von Fewjar angehört haben. Und der Sound von “Pulse” war genau der gleiche, Mix aus hohen und tiefen Tönen, verschiedenes Tempo sowohl im Gesang als auch der Instrumente. Auch der Text überzeugt mit einer tieferen Botschaft. Mit “Every second counts so please don’t waste your time, Until you get it back, Until you get it right. Ignite, Ignite your light” will die Band deutlich machen, dass man sein Leben leben soll und nicht auf Sachen warten soll, die unerreichbar scheinen. Man soll man selbst sein und das Leben genießen.

 

 

Ihr sechster Song des Albums “Maria Stuart” ist wieder ein etwas ruhigerer Song, bei dem Tymons Stimme durchgehend tief bleibt und die Stimmung und Emotionen des Songs rüber bringt. Mit “Regret is your cage, brings hopeless thoughts, music is a key we’re holding on” zeigt, dass man meist in emotionalen Situationen, ob sie nun positive Emotionen oder negative Emotionen sind, auf die Musik zurück greift, die gerade zur Stimmung passt, das Musik einen auffängt. Der Sänger spricht hier einer Person die scheinbar an gebrochenem Herzen leidet seine Unterstützung zu, und das er der Person beistehen wird “So don’t be scared, I’m right behind you”.

 

Am Anfang wusste ich überhaupt nicht was ich zu dem Album sagen sollte und ich habe mich wirklich sehr sehr schwer getan, was wahrscheinlich daran lag, das mir die Musikrichtung zuerst nicht so zugesagt hat. Der erste Song den ich gehört habe war Hannibal und irgendwie hat mich das Schlagzeugsolo am Anfang irritiert und durch das nacheinander einsetzen der Instrumente, klang es für mich am Anfang wie ne random zusammengewürfelte Musiksammlung. Doch nach und nach und desto mehr Songs ich von der Band gehört habe, desto mehr mochte ich die Band, auch wenn Hannibal dabei zu einem der Songs gehört, die mich immer noch verwirren … Aber die anderen Songs des Albums, vor allem “Pulse” und “Trauma Coma” haben mich mit ihrem Indie-inspirierten Style von der Band überzeugt und ich habe es am Ende sehr genossen das Album zu hören.

 

Auch wenn es etwas gebraucht hat mich zu überzeugen, kann ich das Album allen Rock/Indie Fans sehr ans Herzen legen und ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich die Band weiterentwickelt und würde mich freuen, wenn die Jungs aus Polen auch mal in der Zukunft in Deutschland vorbeischauen und ich eine Gelegenheit bekomme sie mal Live erleben zu dürfen.

 


Mehr Informationen zu The Freuders findet ihr hier:

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