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Overlaps – In Your Room (Review VÖ: 27.03.2020)

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Overlaps – In Your Room (Review VÖ: 27.03.2020)

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Radio:Active Bewertung: 9/10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: Overlaps

Album: In Your Room

Genre: Nu Rock / Alternative Rock

Label: Time To Kill Records

Veröffentlichung: 27.03.2020

 

Tracklist:

  1. Your Eyes
  2. Right
  3. In this Room
  4. Spleen
  5. Wasted
  6. Who I Am
  7. No Way
  8. I Don´t Need
  9. Wait For Me
  10. Queen Of Peace

 

Tunecore R2

OVERLAPS sind:

Gloria Piccinin – Vocals

Matteo Ciciliot – Drums

Stefano Galioto – Bass

Marco Marinato – Guitars

Die Rock-Alternative-Band Overlaps startet ihr Debüt 2017 mit der Veröffentlichung von 3 Singles „Countdown“, „Dreams For Sale“ und „On Monday“, produziert dank der Zusammenarbeit mit Fabio Trentini (Guano Apes, Stick Men, Donots, H -Blockx, The Intersphere …), die das enorme Potenzial der Band zeigt. Atmosphären des klassischsten Rockes, gemischt mit modernen Einflüssen und den ersten Schritten zur Realisierung des gleichnamigen Debütalbums, welches im Jahr 2018 veröffentlicht wurde.

2017 stand die Band bereits auf der Bühne des Bloodstock Festivals in Manchester (Großbritannien) und im selben Jahr traten Overlaps beim Treviso Home Festival auf. Im Herbst 2018 ging die Band für eine lange Tournee von 26 Terminen, als Unterstützung für die finnische Band „The Rasmus“ auf die Bühne. Nach der zweiten Europatournee im Frühjahr 2019 ist die Band bereit, die Veröffentlichung des zweiten Albums über Time To Kill Records anzukündigen.

„In Your Room“ zeigt eine enorme Entwicklung der Musiker und das nicht nur im Bezug auf den Sound, sondern auch im direkten Vergleich zum Songwriting des vorherigen Albums. Die meisten neuen Titel sind aus einschneidenden Erlebnissen aus dem letzten Jahr, während der Europatournee, entstanden.

Das neue „Baby“ wurde von Franco Fraccastoro arrangiert und produziert  (außer No Way, Queen of Peace and Wait for Me) und von Jesse Vainio (Sunrise Avenue, Apocalyptica, The Rasmus, Poets Of The Fall, etc.) in Finland gemixed/gemastert.

„Wait for me“ ist einer der Songs der mir sofort im Ohr blieb. Er erzählt von den Möglichkeiten, wie man seine Leidenschaften voll und ganz leben kann, ohne sie entfliehen zu lassen, während man jeden Tag an einem anderen Ort mit neuen Gelegenheiten aufwacht.  Der Track ist einer der ruhigeren auf dem Album, aber überhaupt nicht langweilig. Gute Melodien und besonders  gut durchdachte und umgesetzte Lyrics!

„Who I Am“ lebt von der sinnlichen, kraftvollen und aggressiven Mischung der Gesangsstimme. Gloria Piccinin drückt jedem Song eine persönliche Note auf, ohne dabei die Botschaften der Songs zu untermauern. Eine Symbiose aus Instrumentaler Kraft und geballter Frauenpower. Der Titel wurde durch die bedingungslose Liebe zur Musik erweckt, die man durch den Energieaustausch zwischen Band und Publikum auf der Bühne erlebt. Ein Austausch, der über alles hinausgeht. Jede Emotion und jedes Gefühl, was einen lebendig werden lässt.

Nach nur wenigen Songs der Platte wird deutlich, dass die Band aus ihren komplementären Charakteren einen einheitlichen Symbolcharakter eines großen Ganzen erschaffen hat. Es entstand ein raffinierter, kraftvoller und mitreißender Rock-Sound, der in die heutige Zeit passt. Die Einflüsse der Musiker kann man kaum überhören, denn da spielen Bands wie Imagine Dragons, Dream State, Muse oder Linkin Park eine große Rolle. Erneut stimme ich der Aussage: Die Mischung machts! mit Überzeugung zu.

„Queen of Peace“ wurde in London geschrieben. London: die englische Metropole, die zahlreiche Friedensecken genießt, wird zum Gegenstand einer Metapher, um zu unterstreichen, dass die Suche nach Gelassenheit auch in uns einen Platz finden kann. Das Gitarrenriff trägt die emotional eingefangenen Lyrics durch den Verlauf des Tracks. Es erscheint wie ein metaphorischer Moment, in den der Zuhörer mit ein taucht, um sich der besonderen Bedeutung zu stellen, wenn man bereit ist sich aufgezwungener Einsamkeit, trotz Zerbrechlichkeit zu widersetzen.

Die Texte der weiteren Songs sind nicht weniger poetisch gehalten. Der Zuhörer findet in diesen z.B. Verweise auf die verglasten Bilder von Tim Burtons Kinematografie. Auch an knallharten Riffs und drückenden Refrains in „Your Eyes“, „Mr. Right“ oder auch „Wasted“ wurde nicht gespart.

Overlaps schrecken auch nicht vor selfstreflektierten Gedankengängen zurück, die die Suche nach der eigenen Unabhängigkeit beinhalten. Vorurteile, Ängste, Bedürfnisse und schlechte Gewohnheiten, die jedem bekannt sein dürften. Musik verbindet eben doch und hat das Potenzial die inneren Stimmen nach außen zu tragen.

„No way“ und „I don’t need“ sind in diesem Zusammenhang zu nennen!

„In this Room“ ist und bleibt mein Favorit auf dem Album. Er erzählt über den Wunsch aus der eigenen Komfortzone auszubrechen. Diese spezielle Blase, in der viele Menschen gefangen sind und nur schwer den Weg herausfinden. Den Track hat die Band vor kurzen zusätzlich in einer wunderschönen Akustik Version aufgenommen.

„In Your Room“ ist ein faszinierendes Album und wird einen Ehrenplatz im CD-Regal bekommen, deshalb vergebe ich 9/10 MEGAHERTZ dafür!