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Novalisi – Lotus (Release 13.11.2020)

Lisa Photojournalist , Social Media
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Novalisi – Lotus (Release 13.11.2020)
„Lotus“ ist eine gelungene Version etwas Besonderem. Die Musiker heben sich von dem Einheitsbrei ab, der leider viel zu oft im Radio läuft. Vielleicht schaffen sie tatsächlich eines Tages den Schritt in die Filmmusik Welt. Ich finde die Art und Weise, wie sie Musik erzählen, speziell und verzaubernd. Von mir gibt es für die Platte 7,5/10 MEGAHERTZ!
7.5
MEGAHERTZ

Novalisi – Lotus (Release 13.11.2020)

Radio:Active Bewertung: 7,5 / 10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: Novalisi

Album: Lotus

Genre: Alternative Post Rock

Veröffentlichung: 13.11.2020

Tracklist Lotus

  1. Lost 04:51
  2. Others 04:18
  3. Triangle 06:08
  4. Unicorn 05:07
  5. Serena 04:04
  6. Lot of us 05:49

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Novalisi wurde im Juni 2009 in der Provinz Treviso geboren und wurde von alternativer und Post-Rock-Musik inspiriert. Das Projekt war bis 2013 ein Trio und bestand damals aus: Davide Lisotto (Gesang und Gitarre), Enrico Lisotto (Schlagzeug) und Michele Catto (Bass)

Im September 2010 veröffentlichte Novalisi „Enne“, eine selbstproduzierte EP, welche von Dario „Blackie“ Bertocchi im Vampire Rock Star Studio in Meduna di Livenza (TV) aufgenommen wurde.

Im Jahr 2011 stellten sie sich der Erfahrung einer originalen Lese-Musical-Show mit dem Titel „Parolettriche“. Sie vereinten dort den Job des Autoren und Interpreten. Geschrieben und konzipiert wurde die Show von Paolo Vivan (ein aufstrebender Autor von Kurzgeschichten) und Enrico Lisotto, dem Schlagzeuger der Band. Das Konzept wurde der Erfolg einer Mini-Tour von 10 Terminen in Nordostitalien und fand gehör in Theatern, Buchhandlungen und Plattenläden.

Im selben Jahr produzierte und nahm die Band ein Hörbuch von Parol electric auf.

Oktober 2012 wurde „Per Versi“ veröffentlicht, der aus der Zusammenarbeit zwischen Face Like A Frog Records und Matteite Records hervorging. Letzteres Label gehört Matteo Dainese (Ulan Bator, Il Cane) als künstlerischer Leiter des Projekts. Das Album wurde im Mushroom Studio in Frisanco (Pn) von Enrico Berto (Amari, Bugo, Sick Tamburo) aufgenommen.

Im Januar 2014 trat der Band, Alberto Piccinin als zweiter Gitarrist bei.

Zwischen Dezember 2014 und Januar 2015 nahm die Band „Animali“  im Mushroom Studio in Frisanco (Pn) auf und veröffentlichte die Platte am 29. Juni 2015 für Irma Records.

Zwischen Oktober 2016 und März 2017 hat die Band in ihrem Proberaum mit Hilfe von Iphone und Ipad Platten, verschiedene Mixe aufgenommen und so entstand „When they ask me where you are“, welches am 27. November 2017 über Indiemood released wurde.

Am 6. September 2018 erblickte eine Single von Irene Prosdocimo das Licht der Welt und wurde von einer Live-Session begleitet, die den zunehmend ausgeprägten Übergang zur post-rockinstrumentalen Haltung markiert.

Im Januar 2019 kam es erneut zu einer Änderung in der Bandbesetzung und Michele Catto verließ die Band. An seiner Stelle trat im Herbst desselben Jahres Dario „Blackie“ Bertocchi am Bass bei.

Im Februar 2020 nahm die Band „Lotus“ im La Fucina Studio in Empoli (FI) von Giacomo Salani auf, das am 13. November 2020 veröffentlicht wurde.

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Sound-Vorschläge fegen durch die verschiedenen Formen musikalischer Innovationen, aus denen die vier Mitglieder kommen. Die Sonorität wird wie eh und je durch eine Felsmatrix markiert und ist auf die emotionale Sphäre und die intensive Bedeutung der dargestellten Botschaft gerichtet.

Novalisi sind Davide, Enrico, Alberto, Dario.

Das Projekt wurde mir empfohlen und wenn ich mir die vielen Veröffentlichungen so anschaue, wird es Zeit das die Jungs auch in Deutschland etwas Gehör finden. Deshalb habe ich mir „Lotus“ nun ein wenig genauer angeschaut/angehört.

Der erste Track „Lost“ fesselt einen direkt mit einer Aura, die einem ein schwebendes Gefühl von Leichtigkeit vermittelt. Man lehnt sich zurück und versinkt in den zart platzierten Klaviernoten. Ein Klangteppich aus Gefühl und ich muss sofort an Filmmusik denken. An eine erzählte Geschichte die den Hörer auf eine Reise einladen möchte. Das Schlagzeug wird sehr gut als Spannungsaufbau eingesetzt und der Titel wandelt sich nach und nach zu einem Instrumentalen Gesamtarrangement, hinter dem man die Liebe zur Musik direkt zu spüren bekommt.

„Others“ überrascht mit Gesang Lines und erscheint eine Spur rockiger als der Vorgängertitel. Ein treibender Beat, vereint mit gezielt platzierten Gitarrenriffs. Das es das Projekt bereits 12 Jahre gibt, kann man nicht ignorieren, denn die Musiker sind sehr gut aufeinander eingespielt. „Others“ bleibt von Anfang bis Ende spannend, denn die Band versteht es verschiedene Einflüsse einzuarbeiten und den einzelnen Parts zuzuordnen.

Track 3 „Triangle“ überzeugt mit musikalischem Können und einem Jam-Charakter, der allerdings nicht unüberlegt daherkommt. Die Instrumente spielen regelrecht miteinander und fordern sich heraus. Angenehm ist dabei, dass keines der Instrumente überlegen klingt. Die 4 erschaffen ein Battle auf Augenhöhe.

„Unicorn“ hat es zu meinem Favoritentrack der Platte geschafft. Dezenter angenehmer und unaufdringlicher Gesang, der dem Arrangement eine spezielle Note verleiht. Wenn man die Augen schließt und mit Kopfhörern der Nummer lauscht, entflieht man für einen Moment in eine entfernte Welt und kann sich einfach Treiben lassen.

Song 4 „Serena“ ist eine sehr ruhige Nummer, die ich mir ebenfalls sehr gut in einem Filmmoment oder in kleinen Clubs vorstellen kann. Die Musik wirkt so persönlich und intim, dass man sie fast ungern mit anderen Menschen teilen möchte. Nicht das ich es den Jungs nicht gönnen würde, eine große Hörerschafft zu erreichen. Die Tracks eignen sich nur perfekt für die Momente mit sich selbst und um den eigenen Gedanken Flügel zu verleihen.

Mit „Lot of Us – Live Studio Jam“ haben die 4 dann tatsächlich auch eine Jam Version auf die Scheibe gepackt. Daran erkenne ich, dass ich nicht ganz unrecht habe mit meiner Vermutung weiter oben. Die Künstler bilden eine Einheit und selbst in spontanen Jam-Momenten klingt es leichtfüßig und trotzdem strukturiert. Jeder hat seinen Platz und spielt aus Gefühl mit den anderen.

„Lotus“ ist eine gelungene Version etwas Besonderem. Die Musiker heben sich von dem Einheitsbrei ab, der leider viel zu oft im Radio läuft. Vielleicht schaffen sie tatsächlich eines Tages den Schritt in die Filmmusik Welt. Ich finde die Art und Weise, wie sie Musik erzählen, speziell und verzaubernd.

Von mir gibt es für die Platte 7,5/10 MEGAHERTZ!

Mehr Informationen zur Band:

https://www.novalisi.com/

https://www.facebook.com/novalisimusic/

https://www.instagram.com/novalisi/

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