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Im Soundcheck: Breaking Benjamin – Aurora

Jenna HEAD OF PHOTOGRAPHY I ART DIRECTOR I CHIEF EDITOR
8
MEGAHERTZ

Breaking Benjamin – Aurora

Breaking Benjamin Aurora
Cover Bild

Band: Breaking Benjamin

Album: Aurora

Label: Hollywood Records

Veröffentlichung: 24.01.2020

Genre: Alternativ Post-Grunge Akustik

Radio:Active Bewertung: 8/10 Megahertz


 

Die alternative Post-Grunge Band aus Amerika interpretieren ihre Hits auf dem Album “Aurora” neu und verpacken sie im akustischen Gewand. Vor dem Release verkürzten sie uns die Wartezeit mit Lyric-Videos zu „Red Cold River“ und „Dance With The Devil“. Am 24. Januar war es dann soweit und das Album feierte seinen erfolgreichen Release. Mit vielen Gastmusikern unter anderem Scooter Ward von Cold, Lacey Sturm (ehm. FLYLEAF) und Adam Gontier wurde an den alten Songs nochmal gefeilt und ein Akustik-Album produziert.

Ich bin zuversichtlich wieder in ein tolles Album reinzuhören, denn Breaking Benjamin haben mich bisher noch nie enttäuscht. Man ist einfach die wunderbare Kombination zwischen harte Nummern und melodische Balladen gewohnt und sie überzeugten stets mit dieser qualitativen Mischung. Umso mehr freue ich mich auf das neue Experiment der Amerikaner.

 

Ein neues Breaking Benjamin – Erlebnis

Aurora beginnt mit einem melodischen und instrumentalen Einstieg von So Cold, einem alten Klassiker aus 2004. Sofort fällt auf, dass die Instrumente, besonders die melodische Solis an der Gitarre sehr zur Geltung kommen und Streichinstrumente setzen der Nummer noch einen drauf. Für ein Akustik-Song ist dieser Track allerdings eines der härteren Lieder. Benjamin Burnleys Stimme, sowie die Instrumente sind herausragend und lassen mich zunächst zweifeln, dass ich hier einem Akustik-Album lausche. Ein starker Anfang und nicht weniger sanfter wird es mit dem nächsten Lied „Failure“

„Failure“ bekommt unverkennbar die Unterstützung des ersten Gastmusikers „Michael Barnes“ von der Band „Red“. Er fällt mir mit seiner klaren und hohen Stimme sehr positiv auf und harmoniert wunderbar mit Benjamin. Musikalisch hatte ich teilweise das Gefühl, als hätten „Red“ das Lied gecovert. Das Red-Feeling hat mich sofort ergriffen. Besonders schön harmonieren Michael und Benjamin mit dem Orchester, die diesen Song auch noch Mal aufpeppen. 

Der dritte Track gehört zu meinen Highlights. Die Ballade Far Away bekam keinen sanfteren Anstrich, denn es handelt sich hierbei um einen komplett neuen Song. Das Duett wird gesungen von Benjamin und Scooter Ward, bekannt aus der Band Cold. Und einen besseren Duett-Partner hätten sich Breaking Benjamin nicht aussuchen können. Es passt alles von erster bis zur letzten Sekunde. Zum Release des Albums veröffentlichten Breaking Benjamin ein Musikvideo zu diesem Song.  

 

 

Nach der stimmungsvollen Ballade geht es wieder härter zur Sache. Angels Falls und Red Cold River bilden die Halbzeit der Platte. Red Cold River bekommt Unterstützung von Spencer Chamberlain von der Posthardcore-Band Underoath, der problemlos die reduzierten screamlastigen Parts des Songs übernimmt. Hier muss auch noch Mal betont werden, dass die Gastmusiker nicht besser hätten ausgewählt werden können. Ausnahmslos alle harmonieren sehr zu der Musik von Breaking Benjamins und lassen ihren eigenen Stil mit einfließen.

Weiter geht es mit der persönlichen Überraschung des Albums: Tourniquent. Benjamin hat mich mit seiner wandelbaren Stimme vom Hocker gerissen.  Was er aus seiner Stimme herausholt ist der Wahnsinn. Mühelos überquert er die Brücke von sanften Tönen zu einer rauen, emotionalen Stimmgewalt. Die Instrumente rücken bei dem Song zwar in den Hintergrund, aber bieten Benjamin somit die Möglichkeit sich frei zu entfalten.

 

Say Goodbye As We Dance With The Devil Tonight

 

Kommen wir zu dem Song, der mich auf Breaking Benjamin aufmerksam machte – Dance With The Devil. Zusammen mit Adam Gontier nahmen Breaking Benjamin musikalisch die meisten Veränderungen an diesem Song vor. Es wirkte an den Instrumenten ziemlich reduziert. Anstelle der gewohnten rockigen Gitarrenriffs, gibt es zwar stimmungsvolle Geigenbegleitung, doch das große Finale fällt dieses Mal aus. Mir fehlt es an der gewohnten Dramatik und Emotion, die es bei der Original-Version zu hören gibt. Es ist noch immer ein genialer Song, aber mich haben sie hier nicht mit der Akustik-Version überzeugen können. 

 

 

Das stolze Ende der Platte bilden Never Again, Torn in Two und mein Favorit der CD: Dear Agony mit Lacey Sturm (ehm. FlyLeaf). Dieses Lied hat mich von der ersten Sekunde an mitgerissen und bewegt, wurde in Dauerschleife gehört, um irgendetwas zu finden, was mich stört. Gibt es nicht. Benjamin und Lacey sollten in Zukunft nochmal eine Zusammenarbeit in Betracht ziehen. Selten hab ich solch eine schöne harmonische Kombi gehört. Dear Agony rundet das Album perfekt ab. Ein besseres Ende hätte man sich für ein akustisches Album nicht aussuchen können. 

 

Von uns erhält Aurora 8 von 10 Megahertz

 

Aurora ist definitiv eine Bereicherung für die Breaking Benjamin Fans und eine Platte mit der man super in den Tag starten kann, ohne sich gleich die volle Dröhnung antun zu müssen.

Dennoch ist es schwer die neu vertonten Songs nicht mit den alten Versionen zu vergleichen. Ich habe mich ständig dabei erwischt, wie ich auf die typischen musikalischen Ausbrüche, wofür die Band bekannt ist, gewartet habe, diese allerdings selten durchsickerten. Breaking Benjamin sind bekannt für ihre weichen und gleichzeitig harten Seiten. Hier wurden die sanften Melodien untermalt mit Unterstützung eines Orchesters, aber sobald der Übergang zum Höhepunkt des Songs kommen sollte, wurde man letztendlich auf halber Strecke liegen gelassen. Oft klang es einfach danach, als hätte man vergessen die Regler der E-Gitarre laut aufzudrehen.

Verständlich, da es sich um ein Akustikalbum handelt, aber Benjamins Stimme verliert nicht an Kraft. Sie bricht aus, aber die Instrumente unterstreichen oftmals seine stimmliche Gewalt nicht. Die Unterstützung des Orchesters besonders bei den melodischen Songs, wie z.B. So Cold, Tourniquent und Dancing in The Devil ist mir dagegen besonders positiv aufgefallen und verleihen allen Songs noch mehr Tiefe und Dramatik. Auch die Gastsänger haben für meinen Geschmack bei den richtigen Songs mitgewirkt. Ich persönlich hätte mich noch über eine neue Version von Ashes of Eden gefreut, aber man kann nicht immer alles haben. 

Überraschung der Platte?: Tourniquent

Lieblingslied: Dear Agony

Enttäuschung der Platte: Dance With The Devil


Die “Aurora”-Tracklist:

1. So Cold
2. Failure (featuring Michael Barnes)
3. Far Away (featuring Scooter Ward)
4. Angels Fall
5. Red Cold River (featuring Spencer Chamberlain)
6. Tourniquet
7. Dance With The Devil (featuring Adam Gontier)
8. Never Again
9. Torn In Two
10. Dear Agony (featuring Lacey Sturm)