ATEEZ im Soundcheck
Im Sommer geht im K-Pop immer richtig die Post ab – mit vielen Comebacks und Debüts ist es schwer, aufzufallen. Aber ATEEZ wissen genau, wie’s läuft. Am 13. Juni kamen sie mit ihrem zwölften Mini-Album „GOLDEN HOUR : Part.3“ zurück.
Während ihre Nordamerika-Tour läuft, gibt’s auch gute News: Alle acht Mitglieder haben ihre Verträge bei KQ Entertainment um sieben Jahre verlängert – ein starkes Zeichen für die Zukunft. Jetzt gibt’s eine Repackage-Version mit einem neuen englischen Titeltrack und acht Solo-Songs – jeder aus der Gruppe zeigt seinen eigenen Stil.
„In Your Fantasy“ hat so einen richtig süchtig machenden Groove. Der Song eilt nicht mit einem großen Hook, sondern baut langsam eine perfekt getimte Spannung auf. Die Vocals sind kurz und knackig – klare Linien, saubere Beats, wenig Digitales, genau die richtige Portion Gefühl. Minimalistisch, aber so präzise produziert, dass man sofort drinsteckt. Hätten wir sowas von Ateez erwartet? Ich nicht!
Skin- Seonghwa
Als ich mir vorstellte, wie die Solos der ATEEZ-Mitglieder klingen könnten, hatte ich bei Seonghwa sofort etwas Düster-Sinnliches im Kopf – und genau das liefert „Skin“. Sein volles Stimmrepertoire kommt hier endlich zur Geltung: zarte Falsetts, kräftige Belts und tiefe Murmeln – alles in den ersten 30 Sekunden, und trotzdem wirkt es stimmig.
Als ältestes Mitglied hat er sich so einen Song absolut verdient. Schon der Pre-Chorus zieht einen in den Bann, die Spannung steigt – und der Post-Chorus lässt einen endgültig eintauchen. Das Instrumental-Break am Ende rundet den Track perfekt ab. Seonghwa ist dieses Konzept.
Sagittarius- Wooyoung
Als Wooyoung im Februar das Performance-Video zu „Sagittarius“ auf YouTube veröffentlichte, forderten Fans sofort, den Song endlich auch auf Streaming-Plattformen zugänglich zu machen. Überraschend war dann, dass er als Einziger keinen neuen Solo-Track bekam – aber ehrlich gesagt: Ich will jetzt gar keinen anderen Song von ihm hören. Ich liebe diesen Song von beginn an!
„Sagittarius“ ist eine wunderschöne Liebeserklärung an die Fans – darüber, wie viel sie ihm bedeuten und wie sehr er ihnen dieses Licht zurückgeben möchte. Die gefühlvollen Lyrics und seine stimmliche Leistung machen den Song zu einem Solo, das er schon lange verdient hat. Hoffentlich bleibt das nicht das letzte Mal.
Slide to me- Yunho
Ähnlich wie Yeosang wird auch Yunho als Sänger oft unterschätzt – sowohl in ATEEZ als auch generell im K-Pop. Sein Solo „Slide to Me“ zeigt sofort, wie viel Potenzial er hat, Fans weltweit für sich zu gewinnen.
Die groovige Bassline und die rhythmische Gitarre passen perfekt zu seinen sanften, leichten Vocals. Schon das Preview hatte hohe Erwartungen geweckt – und der Song hat sie noch übertroffen. Perfekt für ATEEZ’ Main Dancer, der ihn auf der Bühne sicher noch stärker wirken lässt.
Creep – San
San hätte mit seinem Solo zwei Richtungen wählen können: eine süße Liebesballade oder einen sinnlichen Song für die Bühne. Mit „Creep“ geht er genau den zweiten Weg und zeigt die verführerische Bühnenpersona, die er bei ATEEZ immer wieder perfekt verkörpert „Creep“ ist der einzige komplett englischsprachige Solo-Track auf dem Album. Der Song beschäftigt sich mit den dunklen Seiten von Verlangen und zieht die Zuhörer mit seiner hypnotischen Stimme und einem intensiven Gitarrensolo mitten ins Geschehen.
To be your light – Jongho
Wenn Jongho einen Solo-Track veröffentlicht, weiß man eigentlich schon vorher, dass er stark wird. Nach mehreren K-Drama-OSTs liefert er mit „To Be Your Light“ wieder einen Song ab, der perfekt zu einer herzzerreißenden Liebesgeschichte passen würde.
Als Main Vocalist von ATEEZ zeigt er über drei Minuten lang genau das, wofür er gemacht ist. Die verträumte Instrumentalbegleitung hebt seine Stimme noch mehr hervor – und statt einer typischen Ballade entsteht ein Gänsehautmoment nach dem anderen. Ganz typisch Jongho eben.
ROAR – Mingi
In den letzten Jahren hat Mingi, weiter Main-Rapper, mit seinen YouTube-Solos und Freestyles einen ganz eigenen Sound entwickelt. Bei „ROAR“ hat er selbst mitgeschrieben, produziert und arrangiert – und das hört man: Jeder Takt trägt seine Handschrift. Der Track kombiniert wuchtige Bässe mit Elementen, die perfekt zu Mingis tiefer Stimme passen. Ich bin ein großer Fan von diesem Song.
7 Legacy- Yeosang
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was mich bei einem Solo von Yeosang erwartet. Seit Jahren wünschen sich Fans, dass er mehr zeigen darf als nur eine ikonische Zeile alle paar Comebacks. Jetzt bekommen ATINYs endlich drei Minuten voller starker Vocals – und einem Sound, der seinem oft unterschätzten Talent absolut gerecht wird.
„Legacy“ klingt wie aus dem Soundtrack eines futuristischen Actionfilms oder Videospiels. Die epische Instrumentalfläche baut Spannung auf, lässt aber auch Raum für Yeosangs Stimme, die zwischen den Refrains richtig zur Geltung kommt. Eine echte Überraschung – und ein Track, der in meinem Ranking bestimmt noch steigen wird.
NO1- Hongjoong
Hongjoong, Leader und Rapper, liefert mit „NO1“ einen atmosphärischen Solotrack, der klingt wie ein nächtlicher Rave. Der Song feiert selbstbewusst den Erfolg der Gruppe – und lädt die Fans zum Mitfeiern ein. Der Titel bezieht sich auf eines seiner Tattoos: „NO1LIKEME“. Zwar war der Track nicht direkt mein Favorit, aber die Stimmung, die er in nur zweieinhalb Minuten aufbaut, hat mich beeindruckt.
>Ich hatte mir vielleicht etwas mehr Rap oder Gesang erwartet – aber er hat recht: Es gibt wirklich keinen wie ihn.<