The Sewer Rats Magic Summer
The Sewer Rats - Magic Summer

The Sewer Rats – Magic Summer (VÖ 30.04.2020)

Lisa Photojournalist , Social Media
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Radio:Active Bewertung: 08/10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: The Sewer Rats

Album: Magic Summer

Genre: Pop-Punk , Punkrock

Plattenlabel: Uncle M

Release: 30.04.2020

 

Tracklist:

  1. Rejuvenate
  2. I´m Quitting My Job
  3. I Don´t Wanna Go To The Dentist No More
  4. I Don´t Wanna Go To The Shrink No More
  5. My Sweet Chun-Li
  6. Nasty Cut
  7. My Baby Is A Groezrock (And I Am Not)
  8. Total Creep
  9. Choice
  10. I Don´t Wanna Leave My Room No More
  11. Down For Life
  12. Magic Summer

 

Die Jungs von The Sewer Rats aus Köln veröffentlichten am 30.04.2020 ihr neues Werk „Magic Summer“. Die Platte beherbergt 12 neue Songs die Lust auf einen punkigen Sommer machen. Die Band spielte in den letzten 2 Jahren über 100 Konzerte und machten sich international einen Namen, indem sie mit Bands wie „The Jukebox Romantics“ , „Tiger Army“ oder den „Broilers“ auf einer Bühne standen. Der Longplayer wurde von Jason Livermore gemastert und sowohl im TUP Studio in Italien als auch im Blasting Room von Bill Stevenson eingespielt.

Auf „Magic Summer“ widmet sich die Band dem Erwachsensein und nehmen den Zuhörer auf eine lange Reise mit.

Im ersten Track „Rejuvenate“ geht es laut der Band „um das jung bleiben!“ Dieser beginnt mit der Zeile

„Yes, growing up is a problem.“

und spiegelt die Grundthematik der Platte wieder. Ein Schlagabtausch zwischen Sänger und Gitarrist bringen ordentlich Pep in den Song. Die Kölner treiben die Ohren nach vorn und erinnern an den Pop-Punk von vor 30 Jahren. Oldschool könnte man meinen, aber deutlich erfrischender! Ein wenig Melancholie darf trotzdem nicht fehlen, denn in dem Text erzählen sie von der Sehnsucht nach damals. Eine unbeschwerte Zeit, in der die einzigen Probleme darin bestanden, wann man seine Freunde zum „spielen“ sehen kann.

The Sewer Rats über den Track „I´m Quitting My Job“:

„2018 haben wir alle unsere Jobs gequittet oder uns quitten lassen, um auf Tour gehen zu können… in den Staaten. True Story, beste Entscheidung.“

Ein Lied das also auf einer wahren Begebenheit geschrieben wurde. Wahrscheinlich hat es dadurch diese besondere persönliche Note abbekommen. Die Abrechnung mit nervigen Chefs und ungeliebten Jobs. Die Nummer geht sehr schnell ins Ohr und erinnert an die Punk-Ära aus den 80igern. Dynamisch und auf den Punkt.

The Sewer Rats berichten außerdem von Geschichten, die durchaus unangenehm sein können und die jeder nachempfinden kann. Dazu präsentieren die Kölner gleich eine Triologie, bestehend aus diesen Tracks:

„So jetzt aber mal Butter bei die Fische! Wer geht schon gern zum Zahnarzt. Der nächste Song „I Don´t Wanna Go To The Dentist No More“ wurde geschrieben als ich nicht zur Probe konnte, weil ich ne Zahnwurzelbehandlung bekommen habe. Und ich glaube der ist selbsterklärend und jeder kann sich damit identifizieren!“

erzählt Archi in der Uncle M Story bei Instagram.

„I Don´t Wann Go To The Shrink No More“ Mental Health is also Wealth , also bisschen Meditieren vielleicht.“

empfiehlt Chris dem Zuhörer und erklärt was passieren kann, wenn man das nicht tut:

„I Don´t Wanna Leave My Room No More“ Man sitzt Zuhause und hat kein Bock mehr auf die Welt da draußen, weil sie manchmal einfach ziemlich überfordernd und ziemlich scheiße sein kann.“

Die ersten beiden Titel kommen mit einer großen Portion Humor um die Ecke und animieren mit dem durchaus bekannten 4 Chord-Pop-Punk-Kleid zum Pogo.

„My Sweet Chun-Li“ vertieft die Leidenschaft zur Kämpferin des Arcade Klassikers „Street Fighter“ und eröffnet tiefe Gefühle im Rahmen einer Art Love Songs.

„Ach habe ich mir die Daumen wund gespielt beim Nintendo zocken. Chun -Li ist die Beste und wir machen alle gemeinsam Platt!“ offenbart Schorni.

Zuckersüßer Punk der auch nach zwei oder dreimal Hören immer noch Spaß macht.

Einem für Chris besonders wichtigen Thema widmet sich die Band in „Choices“. Der Song widmet sich den Tierrechten und hat eine tiefe politische Botschaft. Der Sänger lebt seit 17 Jahren vegetarisch und nun auch seit 4 Jahren vegan.

„Mir liegt dieses Thema wirklich sehr am Herzen und so bin ich total glücklich, dass wir uns dazu jetzt auch als Band zu Wort melden und für Tierrechte einstehen. Dabei ist mir wichtig, ohne moralischen Zeigefinger daherzukommen, sondern positiv klarzustellen: Jeder Tag ist eine neue Chance. Du hast die Wahl und kannst emphatischere Entscheidungen treffen als noch am Tag vorher. Jeder Schritt zählt!“

„Choices“ erscheint fast eindringlicher und fordernder als die anderen Songs. Der Drummer füllt jede Möglichkeit mit einem Fill-In oder treibenden Rhythmus und so kommt keine Sekunde auf in der man sich vom Inhalt ablenken lassen könnte. Das Ohr versucht den gesamten Song nichts zu verpassen, da die Band versucht hat, alles nach ihrem Belieben, in den Song zu drücken. An manchen Stellen vielleicht etwas zu gut gemeint, aber das macht den Track spannend.

Den letzten Titel des Albums stellt der Titelsong „Magic Summer“ dar. Er ist eine passende Wahl, um der LP einen thematischen Rahmen zu verpassen und den „Rejuvenate“ zu Beginn schön angekündigt hat. Die Nummer weckt Sehnsüchte nach der unbeschwerten Zeit von Früher und kitzelt bestimmt bei dem ein oder anderen die richtigen Nostalgie Regler bis zum Anschlag.

Das Album strotzt vor Energie, guter Laune und guten Geschichten, denen man gern folgt. Das Rad haben „The Sewer Rats“ definitiv nicht neu erfunden, aber ich denke das ist auch gar nicht nötig. Solider und gut klingender Pop Punk verschafft „Magic Summer“ 8/10 MEGAHERTZ vom Radio:Active Magazine.