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KUOKO veröffentlicht gleichnamiges Debütalbum!

Am 22.10. veröffentlichte KUOKO ihr gleichnamiges Debütalbum

 

Zwei EPs und einige Millionen Streams später, meldet sich die interdisziplinäre Künstlerin KUOKO aus Hamburg mit ihrem gleichnamigen Debütalbum zurück. 

Veröffentlicht via Kabul Fire Records, strotzt diese LP vor Energie und KUOKO’s selbsterwählter Berufung als DIY-Künstlerin, die hiermit nicht nur beweist, dass sie ihren charakteristischen, verträumten Synth-Pop Sound gemeistert hat, sondern auch durchaus in der Lage ist, tanzbare Hymnen im Dienste des Female Empowerments zu produzieren.

 

„KUOKO“-Das Album

Ocean Whisper“ eröffnet das Album und zeichnet sich durch sanfte Gitarrenriffs aus, die an das Ufer eines Meeres führen – eine zunächst romantisch anmutende Szenerie, die im Verlaufe des Songs eine ernstere Tiefe enthüllt. 

Mit „Hiding in the Dark“ – KUOKOs bislang erfolgreichste Single – erhöht sie das Tempo und bietet einen leichtfüßigen Indie-Pop Track mit dem sie versichert, dass sie den menschlichen Hang zur Selbstisolation sehr gut versteht. 

Auf dem tanzbaren Nachfolger „Perfect Girl“ schlägt KUOKOs Empathie in Wut um, während sie ihre Frustration über die utopischen Anforderungen der Gesellschaft an Frauen* in den Ohrwurm-lastigen Refrain lenkt – selbst-ermächtigt ertönt: ”I’ll never be the perfect girl that you want me to be”. 

 

 

Weiter auf „Worlds Apart“ weitet KUOKO den Anspruch, gesehen und gehört zu werden, auf persönliche menschliche Beziehungen aus, welche wiederum oft zum Scheitern verurteilt sind, wenn das Gegenüber nur sich selbst sieht: „For you I’ll never be visible, my voice will always be drowned by you“. 

Zurück in KUOKOs down tempo Synthiversum, bietet „Floating“ einen Rat, der in einer Leistungsgesellschaft nicht zu vergessen ist: „[The] future isn’t something we can force ourselves into”. 

Mit „Making Friends is Easy“ wird die Halbzeit und das Zentrum des Albums erreicht – ein Ort an dem es wieder zu tanzen gilt. Soweit dieses mutige als auch verletzliche Album bisher gezeigt hat, scheut sich KUOKO nicht davor, unangenehme Themen anzugehen, und greift in „Yellow Fever Gaze“ ein ernstzunehmendes Problem auf: Das Fetischisieren asiatischer Frauen* und die gegenderten Rassismen, die sie erfahren. 

 

“Es war hilfreich, die Message in ein fröhliches, up tempo Pop-Gewand zu verpacken. So fühlt sich das ermächtigender an.“ – KUOKO zu der Frage warum der Song trotzdem unbekümmert klingt

 

Auf „Parallel“ bekommt man wieder eine verträumt, sehnsüchtige Synth-Ballade über die Unmöglichkeit sich mit einer Person verbunden zu fühlen, wenn sie nur auf parallelen Frequenzen und nicht auf ein und derselben treibt. 

Weiter mit „Strong Girls Don’t Cry“ bewegt sich dieses kraftvolle Debutalbum nicht nur auf das Ende zu, es präsentiert auch das einzige Feature: Die Hamburger Soul-Künstlerin Douniah ergänzt mit ihrer rauchigen Stimme den klaren Gesang KUOKO’s und scheint sich auch auf Deutsch in dieser Synthie-geprägten Klangwelt wohlzufühlen. Diese Balladen-artige Hymne für all jene Frauen*, die wissen dass sie weinen können, ohne weniger stark zu sein, ist definitiv ein verstecktes Highlight auf KUOKO. 

Cybercreeping“ beweist einen analytischen Blick auf den virtuellen Habitus der digitalen Gesellschaft und singt ganze Generationen beschreibend: “seems like I know all the secrets that you leak“. Das sehr minimalistische „Stuff“ markiert das Ende von KUOKO und könnte auch als eine Art anti- kapitalistische Kritik verstanden werden, die Liebe ins Zentrum menschlichen Glückes setzt und nicht Materielles.

 

 

KUOKOs Debütalbum trägt zurecht ihren eigenen Namen und zeigt die musikalische Vielseitigkeit ihres eigenen Synthiversums, dessen Spektrum von minimalistisch verträumten oder experimentellen Klängen bis hin zu up tempo Indie– und SynthPop Tracks reicht. Mit diesem Album beansprucht KUOKO als viet-deutsche Künstlerin Sichtbarkeit und ihren wohlverdienten Platz in einer Industrie, die Frauen oftmals nicht in der vollen Komplexität mit der sie Kunst schaffen, repräsentiert – nämlich autodidaktisch, self-made und selbstbestimmt. 

 

Mehr zu KUOKO:

Worlds Apart
Perfect Girl

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