Vainstream Rockfest 2023 rockt in Münster
Einmal im Jahr verwandelt sich der Hawerkamp in Münster in ein Festivalgelände, denn dann ist Vainstream Rockfest Zeit.
Für dieses „Ein-Tages-Festival“ haben die Veranstalter mit Papa Roach, Marteria, Architects uvm. nicht nur ein fettes Line-Up auf die Beine gestellt, nein, sie haben sogar eine vierte Bühne ( EMP Stage, Murder Redrum Stage, Gasoline Stage, Club Stage), in das Festival integriert, von denen drei Bühnen Open Air waren und eine Indoor. Während auf der EMP- und Murder Redrum Stage die “Großen”-Acts spielten, bot die Gasoline Stage und Club Stage den vermeintlich “kleineren” Bands, wie Raum 27, Team Scheiße oder 100 Kilo Herz Platz sich zu zeigen. Zudem konnten die Veranstalter mit 17500 Besuchern das Festival wiederholt als ausverkauft melden.
Um 10 Uhr stand mit Future Palace die erste Band des Tages auf der EMP Hauptbühne. Die Band aus Berlin mit Frontfrau Maria eröffnete somit das Vainstream Rockfest 2023.
Future Palace
Für die hartgesottenen Musikfans kam der Vormittag sehr gelegen. Auf den beiden Hauptbühnen EMP und Murder Redrum Stage wechselten sich mit Nova Twins, Paleface Swiss, Chelsea Grin und Stray From The Path ab.
Gegen 12:45 Uhr stand mit Anti-Flag die erste Punkband auf der Murder Redrum Stage. Im 40- Minütigen Set wurden neben Klassikern wie „Broken Bones„, „American Attraction„, auch neue Songs aus dem Album „Lies They Tell Our Children“ gespielt. Beim Song „Victory Or Death“ wurde Ingo von den Donots als Gast begrüßt.
Anti-Flag
Auch in diesem Jahr hatten die Veranstalter großes Glück mit dem Wetter. 27 Grad und maximaler Sonnenschein. Dies wurde berücksichtigt und so konnten sich die Festivalbesucher an Trinkwasserstellen erfrischen und in den Messehallen der Münsterlandhalle, die zum Festival Gelände gehört haben, wurden Schattenplätze eingerichtet. In der Club Stage (Sputnikhalle) konnte man ebenso Schatten und Schutz vor der Sonne finden. Am eigenen Coconut Beach konnte man sich eine Abkühlung im Pool gönnen.
Derweil ging es auf den beiden Hauptbühnen mit Terror und The Interrupters, die beide aus Amerika kommen weiter. The Interrupters überzeugten mit ihrem Ska-Punk-Sound und einer überaus sympathisch wirkenden Frontfrau Aimee, die ihr Lächeln kaum noch aus dem Gesicht bekam. Das honorierten die Fans und so tanzte das Publikum zu Songs wie „She’s Kerosene„.
The Interrupters
Im Anschluss an The Interrupters spielten Jinjer aus der Ukraine. Sollte es jemanden im Publikum gegeben haben, der leichte Anzeichen von Mittagsschlaf gezeigt hat, wurde prompt wieder mit dem bunten Mix aus Metalcore, Progressive-Metal mit Einflüssen aus R&B und Hip-Hop wieder wach gemacht.
Jinjer
Die neuformierte Band Fever 333 um Fronter Jason Butler sorgte auf der Murder Redrum Stage für ordentlich Entertainment. Wer Fever 333 schon mal live gesehen hat, weiß, dass Jason Butler immer irgendwelche Flausen im Kopf hat, um das Publikum zu unterhalten. Bei „Burn It“ gab es einen satten Sprung von Jason Butler ins Publikum und wenn wir schon beim Springen sind, gab es beim letzten Track des Sets einen Sprung von mehreren Lautsprecher, die übereinander gestapelt wurden.
Fever 333
Die nächsten beiden Bands des Nachmittags waren Frank Turner & The Sleeping Souls und Hollywood Undead. Bevor die Lokalmatadoren der Donots ihr Heimspiel auf dem Festival feierten und angekündigt haben, nach fast 30 Jahren Donots, einfach 30 Jahre weiter zu machen. Auch die Donots lassen sich bei ihren Konzerten immer irgendetwas besonderes unterhaltsames einfallen, zunächst holte die Band bei „Wake The Dogs“ einige Fotografen, die sich im Bühnengraben befanden, auf die Bühne um zu tanzen.
Dann wurde ein Fahrrad in die Mitte eines Circlepit positioniert samt Sänger Ingo und man schaffte es, dass der Sänger auf diesem Rad wieder zurück zur Bühne getragen wurde vom Publikum. Bei „Ich mach nicht mehr mit“ wurde sich bei Anti-Flag revanchiert in dem Sänger Justin Sane als Gast auf die Bühne geholt wurde und beim letzten Lied „So Long“ war es Frank Turner, der als Gast zusammen mit den Donots den Auftritt beendete.
Frank Turner & The Sleeping Souls
Hollywood Undead
Donots
Rancid und Architects hießen die beiden weiteren Bands auf den beiden Hauptbühnen. Die kalifornische Punkband Rancid spielte eine Art Best Of ihrer Tracks wie „Time Bomb“ und „Ruby Soho“ mit dem Titeltrack des aktuellen Rancid Album „Tomorrow Never Comes“ wurde der Vainstream auftritt eröffnet. Bevor es dann zu den beiden Headlinern des Abends kam, spielte die britische Metalcore-Band Architects um Frontmann Sam Carter auf der EMP Stage. In knapp 50 Minuten beglückten sie ihre wachsende Fangemeinde mit ihrer Performance beim Vainstream Rockfest. Mit „Animals„, „When Were We Young“ und „Black Lungs“ hatten sie die größten Songs mit im Gepäck.
Rancid
Architects
Dann wurde es Zeit für den ersten Headliner des Abends Marteria. Im ersten Moment würde man meinen, dass der Hip-Hop Künstler nicht in das Line Up passt. Aber das, was Marten live gezeigt hat, war schon Extraklasse mit großen LED Elementen auf der Bühne und eine Live-Band legte Marteria ordentlich los. Marteria live zu erleben bekommt noch einmal eine andere Dimension als wenn man ihn von „Band“ kennt. Tracks wie „Kids„, „OMG!„, „Scotty Beam mich hoch“ oder „Bengalische Tiger“ gehörten zur Setlist. Zum Abschluss eines Marteria-Konzertes dürfen „Die Letzten 20 Sekunden“ nicht fehlen.
Marteria
Die finale Band und Headliner des Vainstream Rockfest 2023 hieß Papa Roach! Mit „Kill The Noise“ und einer ordentlichen Portion Pyrotechnik eröffneten Jacoby Shaddix & Co. ihr Set.
„Danke, dass ihr uns nach all der Zeit immer noch sehen und hören wollt“ Jacoby Shaddix
Nach der Eröffnung von Papa Roach durften ihre Hits der letzten 22 Jahre wie „Gettin Away With Murder„, „Scars“ oder „Broken Home“ nicht fehlen.
„Danke, dass ihr uns nach all der Zeit immer noch sehen und hören wollt“ , bedankte sich Jacoby Shaddix beim Publikum. Als Zugabe spielte Papa Roach „Last Resort„.
Papa Roach
Nach rund 12 Stunden Musik und 35 Bands wurde das Vainstream Rockfest 2023 auf den Outdoor Bühnen mit dem Auftritt von Papa Roach beendet. Wer noch Lust hatte zu feiern, hatte die Gelegenheit in der Club Stage.
Eine Überraschung wurde bereits schon im Vorfeld des Festivals verkündet: 2024 findet das Vainstream Rockfest an zwei Tagen (28.-29. Juni 2024) statt. Hoffentlich auch hier mit einem Publikum, das Lust hat bei bestem Wetter zu Hardcore, Punk und Rockmusik zu feiern.
Meh zum Vainstream Rockfest unter: https://vainstream.com/
Sommerpalooza Erfurt 25.06.2023