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Shellycoat – „Hide The Knives“ (VÖ 17.07.2020)

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Shellycoat – „Hide The Knives“

shellycoat hide the knives

 

Radio:Active Bewertung: 8,5/10 MEGAHERTZ

Geschrieben von: Lisa Hemp

Band: Shellycoat

Album: Hide The Knives

Label: Fond Of Life Records

Vertrieb: Broken Silence

Veröffentlichung: 17.07.2020

 

Tracklist:

  1. Antidote
  2. Fake Friends
  3. Reverberation
  4. Scream To Sleep
  5. Neonsomnia Pt. 2
  6. It´s Your Job, For God´s Sake!
  7. Harbour Scene
  8. Morphine
  9. Get Well Soon
  10. Sirens
  11. Siena Candle
  12. Terrible Place To Live
  13. Ich Geh´Da Nicht Mehr Hin

 

Dieser immer wiederkehrende spannende Moment, wenn man ein frisch aufgenommenes Album in den Händen hält und es das erste Mal in die Anlage wirft. So erging es mir auch heute, nachdem ich den Briefkasten öffnete und unter freudiger Erwartung die neue Platte von Shellycoat, mit dem Titel „Hide The Knives“ entgegennehmen konnte. Zu meiner Schande muss ich auch bei dieser Band gestehen, dass mir bisher nur 2 Songs bekannt waren und ich sonst noch keinen großen Bezug zu den Musikern hatte. Ich Spoiler schon mal: Das wird sich nach dieser Scheibe definitiv ändern!

Das Album erscheint im einfach gehaltenen Pappcover in schwarz/gelbem Design. Ein Booklet haben die 5 Musiker trotzdem beigefügt. Mitsingen also erwünscht. So gefällt mir das.

shellycoat

„5 Freunde die gemeinsam Musik machen“ heißt es auf Facebook. Die enge Verbindung zueinander hört man den Songs auch tatsächlich an.

Shellycoat kommen aus Hamburg und bestehen aus: Karen, Malte, Markus, Michael und Simon.

Bevor ich mir eine Platte anhöre, lese ich natürlich immer sehr aufmerksam die Presserider zu den Bands, denn ich lasse mir gern eine Richtung weißen , wo der Hase hinlaufen wird, um am Ende zu Entscheiden ob ich mit diesen Versprechen mit gehe oder vorher Abbiegen möchte. So hieß es diesmal:

Shellycoat ist ein dynamisches Punkrock-Quintett ohne Hierarchie, basierend auf Freundschaft und der gemeinsamen Leidenschaft zur Musik. Die vergangenen Veröffentlichungen wurden von der Presse mit Billy Talent, Good Riddance, Ignite, Tsunami Bomb und Rise Against verglichen. Auf diesem Sound aufbauend haben Shellycoat in alle Richtungen noch eine Schippe draufgelegt. Mehr Punk, mehr Pop, mehr Experimente.“

Shellycoat haben nun also meine volle Aufmerksamkeit. Das Vorgänger Album  „Neonsomnia“ liegt lange 5 Jahre zurück und die Hamburger haben sich viel Zeit für neue Musik genommen. In einer so schnelllebigen Zeit, wahrscheinlich auch die Beste Idee überhaupt. „Hide The Knife“ ist das 3. Album und hat mit 13 Songs eine große Auswahl an Potentiellen neuen Lieblingsliedern. Beim ersten Hören ist mir sofort das breite Spektrum an verschiedenen Genres ins Auge gesprungen. Jetzt verstehe ich auch die Andeutung auf „mehr Experimente“, wobei auf der gesamten Scheibe nichts nach einem „Komm wir probieren einfach mal ein wenig aus“ klingt. Festlegen wollen sich Shellycoat auf jeden Fall nicht. Dem Zuhörer erwarten eine Mischung aus Punk, Pop, Rock, Metal und einer Menge über den Tellerrand hinaus.

Den Startschuss macht „Antidote“, mit unüberhörbaren energetischen Punkmelodien und wenn man den Lyrics etwas genauer zuhört, hat da auch jemand ganz schön Dampf abzulassen:

„You´re a robot with no function, go and get out of my sight. You´re the monster of my nightmare, make me wake up in the night. Like a fish out of water. You´re a fish that doesn´t swim, in case you did´nt notice. You´re a singer, who can´t sing. Another wasted chance, how can somebody be so wrong. And I fucking hate the fact, that as of now you´ve got a song!“

„Fake Friends“ und „Morphine“ reihen sich direkt in den punkigen Grundcharakter von „Antidote“ ein. Diese Tracks gehen schnurstracks nach vorn und dulden keine Umwege. Instrumental eine starke Gesamtleistung. Die Sängerin Karen steht ihren Männern aber natürlich in nichts nach. Eine kraftvolle Rockstimme, die sich nicht davor drückt, verschiedenste Töne einzubauen. Im Laufe des Albums ist tatsächlich alles dabei: Kraftvoll, zart, wütend, fordernd, sanft und immer im Einklang mit der Band.

„Reverberation“ erinnert mich an eine gelungene Mischung aus den Bands „Die Happy“ und „Bonsai Kitten“. Der Track bringt eine große Portion Indie-Rock Charme mit und bietet Ohrwurmpotenzial. „Scream to Sleep“ und „It´s Your Job, For God´s Sake“ würde ich von der Art und Weise in die gleiche Richtung einordnen.

Die „Großpackung Pop-Töne“ packen Shellycoat in „Harbour Scene“ und „Sirens“ aus. Ich bin sonst ein absoluter „Balladen“ Liebhaber, aber „Harbour Scene“ hat mich nicht auf direkten Wege geflasht. Die Nummer werde ich mir wohl noch weitere Male anhören und testen ob wir noch warm werden.  Fakt ist, dass gerade bei diesen zwei Songs Karen ihre Facettenreiche Stimme zu präsentieren weiß.

„Ich geh ‘da nicht mehr hin“ hat mich ganz kurz verwirrt. Ein deutscher Name und überraschend englische Lyrics. Damit haben Shellycoat direkt erreicht das ich an dem Song kleben geblieben bin. Ob das Taktik war? Solider Alternative Rock.

Groovig wird es außerdem in „Get Well Soon“ und „Terrible Place To Live“.

„Hide The Knives“ ist ein geschmackvoll eingerichteter Bauchladen, mit einem facettenreichen Angebot, dass keine Wünsche offenlassen dürfte. Shellycoat können mehr als sturen Punk-Rock! Die 5 Jahre warten, haben sich dann doch gelohnt. Von mir gibt es 8,5 Megahertz für dieses Schmuckstück! Der Presserider hat auch nicht zu viel versprochen und Abbiegen war keine Option.

 

Mehr Informationen über Shellycoat gibt es unter:

Facebook: https://www.facebook.com/Shellycoat

Spotify:   https://open.spotify.com/artist/5NDjN1aYj4SHFFmvLTmWRj?si=B9UEDJjMTo-yRwt9AViURA 

Website: https://www.shellycoat.de

Fond Of Life Records: http://www.fondoflife.net/