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Porcelain id aus Antwerpen veröffentlicht eindrucksvolles Musikvideo zu „Cellophane“

Porcelain id aus Antwerpen veröffentlicht eindrucksvolles Musikvideo zu „Cellophane“

 

Nach der Veröffentlichung des Debütalbums Bibi:1 und gefeierten Auftritten bei den Showcases Fifty Lab und Eurosonic Noorderslag (ESNS) präsentiert Porcelain id am 06.03.2024 ein neues Musikvideo zu der SingleCellophane“ via Unday Records. Cellophane“ flirtet mit Emo-Trap und wurde mit Himbeeren zwischen den Zähnen als Grillz-Ersatz eingesungen.

You just moved to the big city, you end up at a party where you don’t know anyone and someone walks up to you and asks: ‘Hey, are you alone here?’”, so erklärt Hubert Tuyishime(they/them/their) aka Porcelain id die eigene Assoziation und Vision hinter dem LP-Debüt Bibi:1 (Kurzform für das arabische Kosewort ‚Habibi‘). Bereits seit 2020 veröffentlicht Porcelain id – zuerst in Eigenregie, dann mithilfe des Labels Unday – zutiefst ehrliche, berührende und authentische Lieder, die ‘klassischen’ Pop und dezent eingesetzte, elektronische Elemente vereinen.

 

Inspiriert vom Umzug weg aus der ruhigen belgischen Provinz hin nach Antwerpen, kann Porcelain ids Debüt als persönlicher Soundtrack eines urbanen Überlebens gelesen werden; während einer Rush Hour, bei der die Stadt mit Autos verstopft und in den Straßen Hektik gesät wird. Bibi:1 ist gleichwohl eine Ode an flüchtige, unerwartete Begegnungen sowie verlässliche, felsenfeste Freundschaften, zu denen man immer wieder wie in einen sicheren Hafen zurückkehrt; aber auch an das aufregende Gefühl, wie es ist, tatsächlich in die so lang romantisierte, große Stadt zu ziehen; und wie es ist, dort als zugezogene Person auf Ablehnung zu stoßen – und dennoch schlussendlich darauf nostalgisch verzerrt zurückzublicken.

Angefangen 2021 mit dem #1-Siegertreppchen beim renommierten “Sound Track-Wettbewerb (und einer persönlichen Empfehlung von Meskerem Mees) über die Kür von der flämischen Zeitung De Morgen zu a folk singer for new times bis hin zur ersten Unday-EP-Veröffentlichung 2022 unter dem Titel Reprise, hat es Porcelain id in den vergangenen Jahren zu einem der vielversprechendsten Talente in der belgischen Indie-Musikszene geschafft. Mit dem wundervoll eigensinnigen, einzigartigen und höchst emotionalen Debüt Bibi:1 setzt Porcelain id nun neue, genrebrechende Maßstäbe – nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die folgen mögen, denn: Der altbewährte Pfad ist ausgetrampelt, und jegliches binäre Schubladendenken hat ausgedient.

 

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Geboren in Kigali, Ruanda, zog Hubert Tuyishime (so Porcelain id bürgerlich) 2007 nur in Begleitung der Mutter (Huberts Vater und Schwester wurde die Ausreise von der ruandischen Regierung verboten) und auf ärztlichen Rat hinweg – wegen eines damals unidentifizierten Nierenleidens – nach Belgien. Es folgten eine Dialyse-Behandlung und bereits im Alter von zwölf Jahren eine Nierentransplantation – und mit ihnen etliche Krankenhausaufenthalte. Doch als Hubert an der Universitätsklinik Löwen mit einer Musiktherapie beginnt, soll sich folglich das Blatt wenden. 2012 schaffen es auch Vater und Schwester nachzukommen. Somit ist Huberts Familie, trotz mehrerer Umzüge zwischen Sozialbauten, endlich wiedervereint.

Zwar scheint das komplett englischsprachige Bibi:1 – beim ersten Hinhören – wie eine brüske Verabschiedung autobiografischer Intimitäten und voriger Lofi-Singersongwriter-Musikder ersten beiden EPs Mango (2021 via Kigali Khan Records) und Reprise (2022 via Unday); doch auch auf dem Debütlangspieler zeigt sich Porcelain id verletzlich, und der Sound sowie das Songwriting lösen sich nie komplett vom Ursprung Porcelain ids… der da wäre: gefühlvolle, melancholische Gitarrenmusik – wie unverkennbar in den Songs Adam Coming Home“ und „Low Poly„. Nichtsdestotrotz: Bibi:1 stellt ein organisches Wachstum zu mehr Abstraktion, mehr Erprobung und zu mehr elektronischen Einflüssen dar.

 

Porcelain id
Porcelain id

 

Der neue, experimentierfreudigere Sound ist das Ergebnis einer intensiven und fruchtbaren Zusammenarbeit mit Musiker, Produzent und dem bildenden KünstlerYouniss Ahamad, welcher sich trotz (oder gerade wegen) äußerst unterschiedlicher musikalischer Backgrounds auf das Angebot hinter Porcelain ids gewagtem Elevator Pitcheinließ: „I want to make something that is situated between Nick Cave and the Bad Seeds and Yeezus by Kanye West.“

Gemeinsam entstanden so die ersten Entwürfe von Bibi:1 in Youniss’ Home Studio. Track by Track. Ein sporadisch-starrer, zielgerichteter Prozess, welcher vor allem zur immensen Intensität des Albums beitrug. Im Studio wurden die Songs aufs nächste Level gebracht: Die beiden, Porcelain id und Youniss, luden ihre musikalisch talentierten Freund:innen ein, wodurch Bibi:1 zum starken Kontrast voriger eigenbrötlerischer Veröffentlichungen werden sollte. So beteiligten sich am Debüt: Aram Abgaryan(Toningenieur/Synths/Gesang), Nard Houdmeyers (Gitarre), Tim Caramin (Schlagzeug), David Idrisov (Bass), Alban Sarens (Saxophon) und Emma Hessels (Gesang).

Das Resultat? Eine ultimative Symbiose aus Porcelain ids and Youniss’ kreativem Schaffen. Jeder Song wird zu einer gewissen Charakterskizze, die alle wiederum insgesamt Teil eines vielteiligen Puzzles, aber kohärenten Ganzen werden. Lieder wie „Lights!“ lassen Porcelain id neue Wege einschlagen; „Man Down!“ handelt von be- und ertrunkenen Studierenden in Antwerpen, welche jährlich bei feuchtfröhlichen Nachtspaziergängen in der Schelde ihr tragisches Ende finden. Für die Aufnahme von „Brilliant“ (feat. Emma) wiederum wurde David Idrisov darum gebeten, den Bass zu spielen “as if Chet Baker were not a trumpet player, but a bassist”.

Youniss fügt hinzu: „The making of this record was happening simultaneously with me delving into my research of Arabic instruments. As such there are little bits of oud scattered throughout the record. The duduk, an Armenian folk instrument, also appears throughout the album, acting as a crucial support sound. My non-western influence I feel helped give the record an otherworldly state. A layered sense which reflects the place Porcelain id is creating from.“ Abschließend betont er: „The sound of the record needed to reflect the sound of our surroundings, unpolished and bare where beautiful glimmers slip through the cracks and vice-versa. I see it as one big piece of woven collages beautifully cohabiting.“

Das Debütalbum Bibi:1 erschien am 16.02.2024 über das belgische Label Unday Records.

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