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Karina Grace – HIGH:FIV5 Interview

Hi, mein Name ist Karina Grace. Ich bin 16 (jetzt 17) Jahre alt und eine Singer/Songwriterin.

Deine Texte befassen sich mit sehr persönlichen und sensiblen Themen. Fällt es dir deswegen schwer Kritik an deiner Arbeit von deiner Person zu trennen?

Karina: Ich war immer gut darin Kritik nicht zu schwer zu nehmen. Bei meinen Texten ist das jedoch anders, weil ich über sehr persönliche Dinge spreche, die ich durchmache. Wenn Leute mich kritisieren und sagen, dass ich in den Texten nach einer furchtbaren Person klinge, ist das schon irgendwie persönlich. Es ist schwierig meine Lyrics von mir selbst abzugrenzen, weil meine Texte der dunkle Teil von mir sind. Und es ist ein Risiko meine Texte rauszubringen, weil ich so ungeschönt und offen bin. Und das ist auf jeden Fall eine Sache, wo ich bereit bin das Risiko auf mich zu nehmen.

Kannst du eine Fan-Reaktion auf deine Musik mit uns teilen, die besonders erinnerungswürdig ist?

Karina: Eine Fan-Reaktion…Ich hatte so viele Fan-Reaktionen, die großartig waren und mich glücklich gemacht haben. Die hauptsächliche Reaktion ist,  dass Leute sich melden und mir sagen, dass ich ihnen mit meinen Texten geholfen habe, weil dass ist der ganze Grund warum ich meine Musik veröffentliche. Ich versuche immer alles damit sich die Leute weniger allein fühlen, bei dem was sie durchmachen und ich hoffe das meine Texte ihnen einen sicheren Ort geben, an dem sie sich nicht verrückt fühlen. Und das es okay ist alles zu fühlen, was sie fühlen.

Deine Fans teilen sicher ihre Geschichten mit dir. Wie hältst du die Balance zwischen Mitgefühl und emotionaler Distanz?

Karina: Es ist schwierig nicht auf persönlicher Ebene mit Leuten umzugehen, weil sie sich ständig melden und sie mir erzählen was sie durchmachen. Es ist sehr offen und persönlich. Und ich muss aufpassen, weil manche eine emotionale Bindung aufbauen und meine privaten Nachrichten bombardieren, wenn ich nicht zurückschreibe. Ich muss Grenzen setzen. Ich finde es jedoch okay manchen Leuten nicht zurückzuschreiben, weil meine Texte, meine Musik, noch immer zugänglich ist und ihnen hilft. Deswegen fühle ich nicht den Drang jedem persönlich zu antworten.

Die meisten deiner Songs haben eine traurige Stimmung. Welche Lebensereignisse haben dich zu dem Genre geführt?

Karina: Ich habe in jungen Jahren unter traumatischen Ereignissen gelitten. Meine älteren Texte handeln also definitiv davon. Und ich denke viele können sich damit identifizieren, weil egal womit sie sich rumschilagen – egal welche Erkrankung oder Situation -In meinen Texten erkennen viele die Symptome von sich selbst wieder und in einem meiner Songs, der heißt “Doses” gibt es eine Zeile: ”Du hast dich nicht um jemand anderen gekümmert, nur um dich und dich selbst.”

Es klingt als würde ich jemand anderen schlecht reden, aber im Text rede ich eigentlich mit mir selbst. Im Musikvideo spreche ich in den Spiegel, um zu zeigen, dass ich über mich rede. Und ich liebe den Song “Doses”. Es zeigt wie ich mich selbst sehe, wenn ich an einem “dunklen Ort” bin.

Du behandelst sehr “erwachsene” Themen in deinen Texten. Was glaubst du wie deine Musik sich in 10 Jahren anhört und worüber du singst?

Karina: Ich erkunde auf jeden Fall, wo ich musikalisch hinpasse und wo ich mich wohlfühle. Seit ich ein paar Dinge durchgemacht habe, sind meine Lieder erwachsener und handeln von Gefühlen auf “höherer” Ebene. Dadurch kontaktieren mich auch Leute, die wesentlich älter als ich sind und sagen mir, dass meine Texte ihnen helfen, was total cool und seltsam ist! Ich bin jünger als sie. Jemand älterem zu helfen ist definitiv anders und in 10 Jahren schreibe ich bestimmt noch “düstere” Texte, weil ich immer möchte, dass die Menschen sich weniger allein fühlen – wie ich schon sagte. Ich möchte das Licht für die Leute bleiben. Und selbst wenn ich in 10 Jahren sehr glücklich bin, werde ich meine schlechten Tage in Lyrics packen, damit den Leuten geholfen ist.

Was für musikalische Ziele hast du dir für die nächsten Jahre gesetzt? Hast du in nächster Zeit Projekte geplant?

Manchmal verliere ich die Motivation, dann muss ich immer Ziele für mich selbst setzen und das versuche ich in letzter Zeit auch mit Musik. Und ich hab gerade meine Tochter zur Welt gebracht, also bin ich musikalisch meist am Schlaflied singen. Aber ich plane nicht in naher Zukunft die Musik aufzugeben. Vielleicht eine kurze Zeit aussetzen. Aber in ein paar Wochen oder Monaten, starte ich wahrscheinlich wieder mit dem Schreiben und Musik machen.

Also nicht zu weit in der Zukunft, aber ich höre definitiv nicht auf. Ich mache nur hin und wieder eine Pause, weil ich jetzt eine neue Verantwortung mit meinem Kind habe. So, das zu meiner Musik. Ich habe auf jeden Fall immer neue Texte im Kopf.

Vielen Dank fürs Zuhören und Anschauen.

Mehr von Karina:

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC0kKNUikgd48jRMNYiuGWKw

Instagram: https://www.instagram.com/karinagracemusic/